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Mittwoch, 5. März 2008

Gustaf Sobin - Der Trüffelsucher

Klappentext
Philippe Cabassac ist ein einsamer Mann, der nur eine Leidenschaft kennt: die alte provencalische Sprache, ein aussterbender Dialekt des Französischen. Er ist Professor an der Universität von Aix-en-Provence, und ihm gehört ein Anwesen in der Nähe der Stadt, das schon seit Generationen in der Familie ist. So lebt er dahin, bis im Hörsaal eine junge Frau auftaucht, die ihn fasziniert - Julieta, ein hochgewachsenes Mädchen mit schimmerndem schwarzem Haar. Sie teilt seine Leidenschaft für das Provencalische, und bald machen die beiden Exkursionen in die Haute-Provence, um Sprachfetzen zu sammeln, linguistische Eigenheiten, die nur noch die Alten in den Dörfern kennen und die Philippe und Julieta vor dem Vergessen bewahren wollen. Philippe verliebt sich in die immer distanzierte, merkwürdig einsame und unabhängige Julieta, er nimmt sie in seinem großen verfallenden Bauernhaus auf, in dem er allein mit seiner alten Tante, Miréio, wohnt. Julieta stellt fest, dass sie schwanger ist, aber nach einer kurzen Zeit des Glücks verliert sie das Kind und stirbt bald darauf. Philippe ist untröstlich, er versinkt in Apathie, bis er merkt, dass er jedesmal nach dem Geuß einer Trüffel von seiner geliebten Julieta träumt. Sein Traum überwältigt die Realität. Er wird zum besessenen Trüffelsucher.

Meine Meinung
Schon lange habe ich kein so seltsames Buch mehr gelesen. Der erste Teil ist noch schön, man fiebert mit bei der sich anbahnende Liebe zwischen den ungleichen Partnern, dem alten Einzelgänger und der jungen schönen Studentin. Aber man ahnt, bzw. weiß bereits, dass das Unheil nicht lange auf sich warten lässt.

Die Hauptpersonen sind und blieben mir fremd, ich konnte keinen einzigen Gedanken, keine Handlung nachvollziehen. Allein schon Julieta strotzt nur vor Seltsamkeit. Erst recht ihr Verhalten in der Beziehung ist mir ein Rätsel. Beide scheinen ihre Vergangenheit durch den Partner verarbeiten oder verdrängen zu wollen, was natürlich scheitern muss. Die Tragik lässt einen Mitfühlen, aber Philippe wird immer verrückter und weltfremder, was mich doch nur wieder abgeschreckt hat.

Im letzten Teil driftet die Handlung immer mehr in mir unverständliche Regionen ab und auch das Ende ist mir nicht ganz klar.
Allein die wundervolle Sprache hat mir Freude gemacht. Das Buch ist sehr poetisch, sehr blumig geschrieben und es macht viel Spaß es zu lesen, auch wenn der Inhalt nicht nach meinem Geschmack war.
3 Sterne

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