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Freitag, 1. Juli 2011

Anette Göttlicher - Mensch, Paul!


Paul und Marie - Klappe, die Fünfte: Eigentlich spielt Paul in Maries Leben gar keine Rolle mehr. Sie ist mit Jan zusammen, hat eine Tochter und scheint endlich erwachsen geworden zu sein. Doch als Paul mit seiner Freundin und deren Sohn ins Nachbarhaus einzieht, gerät alles wieder außer Kontrolle.

Langsam kennt man das Schema, nachdem Anette Göttlichers Bücher ablaufen, Marie ist glücklich, Marie ist stark, dann taucht Paul auf und alle guten Vorsätze, jegliche Vernunft werden über Bord geworfen. Trotzdem habe ich mich sehr gefreut, dass es eine Fortsetzung gibt, nachdem ich die Hoffnung darauf schon aufgegeben hatte. Man hat einfach das Gefühl, eine gute Freundin wiederzutreffen, zu der man lange keinen Kontakt hatte, denn genau so ist Maries Tagebuch geschrieben, wie ein gutes Gespräch mit einer Freundin: Offen, locker und witzig.

Als Münchnerin gefällt es mir außerdem sehr gut, dass man die Liebe zu München oft zwischen den Zeilen herauslesen kann. Es ist auch etwas ganz Besonderes, die Schauplätze der Geschichte auch im wirklichen Leben zu kennen, mit den Namen der U-Bahn-Stationen etwas verbinden zu können und nicht über eine imaginäre, unbekannte Stadt zu lesen.

Nach meiner anfänglichen Begeisterung stellte sich leider irgendwann Langeweile beim Lesen ein. Zu oft hat man Maries Gedanken über ein und dasselbe Thema schon gelesen, zu oft die gleichen Szenen beobachtet, als dass irgendetwas noch neu sein könnte. Die Handlung dreht sich seit fünf Büchern im Kreis, daran kann selbst Maries Charme nichts ändern und auch nicht die Tatsache, dass mit der kleinen Franziska ein neuer, sehr liebenswerter Faktor in die Geschichte gekommen ist.

Abschließend muss ich sagen, dass die Geschichte zwischen Marie und Paul langsam etwas ausgelutscht ist und obwhol ich die Reihe gern gelesen habe, hoffe ich, dass es keine Fortsetzung mehr geben wird. Ärgerlich sind auch einige Logikfehler, die mir sofort aufgefallen sind. Marie ändert ihre Handynummer, hat keinen Kontakt mehr zu Paul, aber trotzdem kann er ihr eine SMS schicken. Zuerst wird er ihr als Freund bei Facebook vorgeschlagen, dann weiß sie nicht mehr, ob er überhaupt bei Facebook ist. So etwas muss wirklich nicht sein und muss doch beim Korrekturlesen eigentlich auffallen.



Sehr empfehlenswert ist meiner Meinung nach aber der erste Teil der Reihe:  
Wer ist eigentlich Paul?
Hier fängt alles erst an, Marie hat Paul gerade erst kennengelernt und kann sich auf sein komisches Verhalten keinen Reim machen. Ich habe das Buch schon mehrmals gelesen und ziehe es immer wieder gern aus dem Regal.

Die richtige Reihenfolge der Paul-Romane ist:
Wer ist eigentlich Paul?
Sind sie nicht alle ein bisschen Paul?
Aus die Maus
Paul darf das!
Mensch, Paul!

Donnerstag, 30. Juni 2011

Sophie Kinsella - Shopaholic & Baby

deutscher Titel: Prada, Pumps und Babypuder



Im fünften Teil der Serie ist Becky nun also schwanger und shoppt nicht nur für sich selbst, sondern auch für ihr Baby. Zusätzlich gibt es wie gewohnt zahlreiche - diesmal hauptsächlich hormongesteuerte - Probleme und einige peinliche Momente für Becky. Dass trotz ihrer Naivität und ihrem Egoismus am Ende wieder alles gut ist, kennt man ja schon aus den Vorgänger-Bänden.

Obwohl mich das Buch grundsätzlich wieder gut unterhalten hat und ich es fast am Stück durchgelesen habe, denke ich, dass es Zeit ist, mich von Becky zu verabschieden. Viele Dinge sind einfach zu vorhersehbar, wenn man alle Teile gelesen hat, da die Romane und damit Beckys Probleme immer nach dem gleichen Schema ablaufen. Becky entwickelt sich zwar minimal weiter und es kommen auch immer wieder neue Personen und Situationen dazu, grundsätzlich bleibt aber alles beim Alten.

Schade finde ich auch, dass das Shoppen gar keine große Rolle mehr spielt. Wenn ich daran denke, wie witzig ich es im ersten Teil fand, dass Becky ständig was kauft, obwohl sie schon ihr Konto überzogen und einen Schuldenberg angehäuft hat, dann fehlt mir hier was. Geldprobleme sind hier ja kaum noch vorhanden, da ihr Ehemann Millionär ist und trotz Kritik an Beckys Kaufverhalten alles bezahlt. Auch die Briefe, die zwischen den Kapiteln eingefügt werden, haben ihren Reiz verloren, ich habe sie diesmal nur noch überflogen.

Und wenn ich das Ganze realistisch sehe, kann ich mir nicht vorstellen, dass Becky mit ihrer ausgeprägten Ich-Bezogenheit wirklich eine gute Mutter wäre und sich um ein Kind kümmern kann. Deshalb will ich - glaube ich - gar nicht wissen, wie es im nächsten Teil weitergeht. Vermutlich werde ich meine Meinung aber nochmal ändern und auch "Mini Shopaholic" mit etwas zeitlichem Abstand lesen.

Samstag, 18. Juni 2011

Simonetta Greggio - Mit nackten Händen


Emma ist Anfang vierzig, Tierärztin und lebt allein auf dem Land. Ihre große Liebe zu Raphaël, der sie wegen einer anderen verlassen hat, hat sie nie überwunden. Als Raphaëls fünfzehnjähriger Sohn Gio plötzlich vor Emmas Tür steht, entwickelt sich eine ganz besondere Beziehung zwischen den beiden.

Sehr locker und leicht beschreibt Simonetta Greggio, wie sich Emmas Leben verändert, als Gio ohne Vorwarnung auftaucht. Auch in den Rückblenden auf Emmas früheres Leben in Paris mit Raphaël wird vieles nur angedeutet, als Leser muss man zwischen den Zeilen lesen und sich ein eigenes Bild machen. Diese Art zu erzählen hat mir sehr gefallen, da die Autorin den Lesern zutraut, selbst zu denken und nicht alles, was sie vielleicht sagen wollte auch wirklich aufs Papier gebracht hat.

Andererseits hat die Geschichte auf nur 160 Seiten kaum Platz, sich zu entfalten. Kaum hat man angefangen, das Buch zu lesen, hat man es auch schon beendet. Und genau aus diesem Grund wird es keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen Obwohl ich ein Fan von dünnen Büchern bin, war mir hier an allen Ecken und Enden etwas zu wenig, oder vielleicht auch einfach zu viel Information und Geschichte auf zu wenig Seiten.

Dienstag, 13. Juli 2010

Sophie Kinsella - Vom Umtausch ausgeschlossen

Auch der vierte Besuch in Beckys total verrückter Shopping-Welt hat mir gut gefallen! Nachdem der dritte Band um Beckys Hochzeit nicht ganz meinen Geschmack getroffen hat, hat mir "Vom Umtausch ausgeschloßen" wieder richtig viel Spaß gemacht.
Man erlebt eine ganze Menge Shopping-Räusche, typische peinliche Becky-Momente und den Auftritt einer Halbschwester, die ganz anders ist als Becky. Ich habe das Gefühl, dass Becky erwachsen wird und reifer. Sie ist nicht mehr ganz so oberflächlich und naiv, denkt manchmal über ihre Handlungen nach und sieht Fehler ein. Man merkt auch deutlich, dass nicht mehr so viel geshoppt wird, wie in den vorhergehenden Büchern, es treten auch mal andere Ereignisse in den Vordergrund. Gut fand ich, dass das Eheleben thematisiert wurde und auch Freundschaften und wie diese sich im Laufe der Zeit verändern können.

Ich lese nicht viel Chick-Lit, aber manchmal muss es zwischendurch einfach sein. Und dann weiß ich, dass ich mit Sophie Kinsella und vor allem den Shopaholic-Büchern nicht falsch liege. Hochgeistige Unterhaltung darf man natürlich nicht erwarten, aber dafür viel Spaß.
4 Sterne

Dienstag, 15. Juni 2010

Michel Birbæk – Nele & Paul

Nele ist Pauls große Liebe, 9 Jahre war sie weg und als sie wieder auftaucht, nimmt er sie ohne einen moment zu zögern zurück als seine Freundin. Wie lange sie bleiben will und wie es mit den beiden weitergeht, weiß er nicht, und trotzdem benimmt er sich wie ein Teenie mit dicker rosa Brille und kann nur noch an Nele denken. Doch irgendwann ist es mit dem Glück auch wieder vorbei und es tauchen unvorhergesehene Probleme auf, die ich natürlich nicht verraten möchte.

Das Buch war schnell und leicht zu lesen, ist ganz nett geschrieben und reißt einen auch irgendwie mit, so dass man unbedingt wissen will, wie die Geschichte um Nele und Paul denn nun endet. Leider ist alles ganz furchtbar kitschig. Die Liebe zwischen den beiden ist anscheinend so übermächtig, dass sie keinen klaren Gedanken mehr fassen können. Vor allem Paul, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt ist, scheint einige geistige Aussetzer zu haben, verhält sich manchmal wahnsinnig dumm und naiv.

Einiges an der Geschichte war sehr unglaubwürdig und überzogen, viele Dinge ließen sich unnatürlich schnell und einfach klären oder erledigen. Auch der vielgelobte Schreibstil hat mir nicht immer zugesagt, da gab es seltsame Wortschöpfungen und auch allgemein war es mir manchmal einfach zu flapsig. Ich konnte mich damit aber abfinden, da es nun mal aus der Sicht Pauls erzählt ist und dessen Gedanken nicht unbedingt auf einem sprachlich hohen Niveau sein müssen.

Im Endeffekt war das Buch nette Unterhaltung, aber zu viel Kitsch und heile Welt für meinen Geschmack.
3 Sterne

Mittwoch, 4. November 2009

Ann Pearlman - Der Christmas Cookie Club

12 Frauen treffen sich jedes Jahr im Dezember um Weihnachtsplätzchen auszutauschen und gleichzeitig über ihre Erlebnisse des letzten Jahres zu sprechen. In diesem Buch sind außer den Geschichten dieser Frauen auch noch die 12 Plätzchenrezepte (mit Umrechnungstabelle der amerikanischen Mengenangaben) und Informationen über einige Backzutaten enthalten.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht der Gastgeberin Marnie, die nach und nach alle Teilnehmerinnen vorstellt und ihre persönlichen Lebensgeschichten erzählt. Dadurch, dass jeder der 12 Frauen ein eigenes Kapitel gewidmet ist, ist es auch einfacher, sie alle auseinanderzuhalten.

Trotzdem wirken die 12 verschiedenen Schicksale auf nur 350 Seiten etwas zu schnell abgehandelt. Die einzelnen Frauen können nur oberflächlich charakterisiert werden, in die Tiefe geht es dabei selten. Trotzdem ist es der Autorin gelungen, ein berührendes Buch über sehr sympathische Frauen zu schreiben, von denen jede ihre ganz eigenen Probleme zu bewältigen hat. Sei es der Tod des Sohnes, eine außereheliche Affäre oder finanzielle Probleme, jede der Frauen hat ihre ganz persönliche Geschichte.

Genau das ist auch für mich die Stärke und die Botschaft des Buches. Jede Person, und wenn ihr Leben nach außen hin auch noch so perfekt und glücklich scheint, hat ihre ganz persönlichen Probleme, die sie bewältigen muss. Gerade in der Weihnachtszeit sollte man sich das in Erinnerung rufen und nicht nur immer an sich selbst denken, sondern auch für seine Mitmenschen da sein und ihnen zuhören.

Die Kapitel über die verschiednen Backzutaten sind zwar durchaus interessant, fügen sich aber für mich nicht so richtig in das restliche Buch ein und wirken eher deplaziert. Dass die Plätzchenrezepte im Buch enthalten sind, ist dagegen eine sehr gute Idee und auch ein wirklich schönes Extra.

Fazit: Für mich ist "Der Christmas Cookie Club" ein schönes Weihnachtsbuch mit kleinen Schwächen, das einem schöne Lesestunden bescheren kann, wenn man nicht mit zu hohen Erwartungen an das Buch herangeht.

4 Sterne

Mittwoch, 9. September 2009

Jodi Picoult - Das Herz ihrer Tochter

Ich konnte dieses Buch beim besten Willen nicht zu Ende lesen und habe nach 100 Seiten entnervt aufgegeben.

Eine Frau, die ihren ersten Mann verloren hat, sich dann neu verliebt, den zweiten Mann und die erste Tochter durch einen Mord verliert und dann noch eine zweite Tochter mit Herzfehler hat, könnte ich als Figur gerade noch akzeptieren. Mir scheinen das zwar zu viele Schicksalsschläge auf einmal zu sein, doch solche Zufälle kann es ja gerade noch geben.

Dass dann auch noch der Mörder ihres zweiten Mannes und ihrer Tochter im Gefängnis übersinnliche Fähigkeiten entwickelt, ein totes Rotkehlchen wieder zum Leben erweckt (erinnert auch stark an "The Green Mile") und durch die wunderbare Kaugummi-Vermehrung auch noch alle weiteren Gefängnis-Insassen von ihren Leiden heilt, war mir dann schon zu viel des Guten.

Dass einer der Gefängnis-Insassen schwul ist und dann auch noch AIDS hat, fand ich schon fast diskriminierend und wirklich zu viel des Klischees. Aber keine Sorge, der Mann wird ja durch einen Kaugummi von der Krankheit geheilt!

Dann tauchten in den wenigen Seiten noch ein Priester auf, der total cool ist, aber trotzdem total gläubig. Und eine dicke Anwältin (und sie wiegt knapp 70kg!!! ), die zwar keinen Mann hat, dafür aber ein fürsorgliches Kaninchen, das sich auf die Anzeige der Waage setzt, wenn sie sich wiegen möchte um ihr den Schock zu ersparen. Natürlich hat sie eine total schlanke Mutter, die sie immer wegen ihres Gewichts kritisiert.

Eigentlich hatte ich erwartet, dass ein paar interessante Themen behandelt werden würden. Die Problematik der Todesstrafe wurde in dem Teil, den ich gelesen habe aber nur sehr oberflächlich behandelt und auch die Thematik der Organspende wurde nur gestreift. Stattdessen gibt es viel unnötige Gefühlsduselei, es wird kräftig auf die Tränendrüse gedrückt und total unglaubwürdige und an den Haaren herbeigezogene Episoden folgen aufeinander.

Ich hatte das Gefühl, die Autorin möchte den Leser gern zur Religion bekehren oder eine andere Art der Gläubigkeit predigen, nicht umsonst macht sie den zum Tode verurteilten Mörder zu einer Art Messias.

Mir war das ganze Buch jedenfalls zu unglaubhaft und ich hatte kein Interesse daran, wie es weitergeht und möchte meine wertvolle Lesezeit nicht damit verschwenden.

Dienstag, 14. Oktober 2008

Judith Lennox - Das Haus in den Wolken

Judith Lennox beschreibt das Leben der Familie Finborough über den Zeitraum von mehreren Jahrzehnten, dabei stehen zuerst Richard und Isabel im Mittelpunkt, sehr schnell übernehmen aber ihre drei Kinder und ihre Pflegetochter die Handlung und man erfährt von ihren Freunden, Beziehungen und Problemen.

„Das Haus in den Wolken“ ist ein netter Familienroman, mit dem man ein paar schöne Stunden verbringen kann. Judith Lennox beherrscht ihr Handwerk und weiß mit Worten umzugehen. Dank ihrer detailgetreuen Beschreibungen hat man das Gefühl, selbst dabei zu sein, man kann sich die Landschaften und Menschen sehr gut vorstellen. Auch die Gefühle der Personen werden sehr gut und nachvollziehbar geschildert.

Leider ging es mir an vielen Stellen etwas zu schnell. Denkt man am Anfang noch, dass es in dem Buch hauptsächlich um Richard Finborough und seine Liebe zur mittellosen Isabel Zeale geht, kann man gar nicht glauben, dass sie innerhalb der ersten Kapitel schon verheiratet sind und Kinder haben. Es gibt viele große Zeitsprünge, dafür werden manche Ereignisse wieder sehr genau und ausführlich beschrieben. Das hat mich etwas gestört, mir wäre es lieber gewesen, der Roman würde nur einen kürzeren Zeitraum umfassen und man hätte dafür die Gelegenheit die Personen wirklich kennenzulernen.

Ich konnte mich mit den Figuren im Roman nicht richtig anfreunden, da sie mir irgendwie fremd geblieben sind. Etwas weniger Hauptpersonen hätten der Handlung in diesem Fall vielleicht gut getan. Viele Dinge waren vorhersehbar und nicht weiter überraschend, andere Handlungen waren für mich nicht nachvollziehbar, da teilweise die charakterliche Entwicklung der Figuren zu kurz kam.

Der letzte Teil des Romans spielt während dem zweiten Weltkrieg und in diesem Teil hat der Krieg leider zu sehr die Hauptrolle übernommen. Natürlich war der Krieg in dieser Zeit lebensbestimmend und -verändernd für die Menschen, aber Nachhilfestunden in Geschichte haben meiner Meinung nach in einem Familienroman nichts verloren.

Das Buch ist ein schöner Schmöker für Herbststunden, es bietet gute Unterhaltung, wenn man diese Art von Büchern mag, andererseits muss man es auch nicht gelesen haben.

3 Sterne

Montag, 21. Juli 2008

Kim Edwards - Die Tochter des Fotografen

Inhalt
Im einer stürmischen Winternacht 1964 muss der Arzt David Henry bei seiner Frau Norah Geburtshilfe leisten. Sie bringt ein gesundes Kind zur Welt, der zweite Zwilling hat Down Syndrom. David gibt das behinderte Mädchen der Hebamme und bittet sie, es in ein Heim zu bringen. Seiner Frau erzählt er, das Mädchen sei bei der Geburt gestorben. Norah kommt nie über den Verlust hinweg, die ganze Familie zerbricht an dieser Lüge.
Gleichzeitig zieht die Hebamme Caroline die behinderte Phoebe selbst auf, das Buch springt zwischen den beiden Handlungssträngen hin und her.

Meine Meinung
Der Inhalt hörte sich für mich sehr interessant an und ich habe das Buch gekauft, obwohl solche Familiengeschichten meist nicht mein Geschmack sind.

Für mich war das Buch im Endeffekt reine Zeitverschwendung. Die Geschichte wird über einen Zeitraum von 25 Jahren erzählt und es gibt oft sehr große Zeitsprünge. Kaum hat man sich in die Handlung hineingefunden, die Personen und ihre momentane Lage kennengelernt, wird man wieder herausgerissen und es sind auf einmal 5 Jahre vergangen. Dadurch kann meiner Meinung nach weder Spannung noch eine persönliche Beziehung zu den Figuren aufgebaut werden.
Zudem gibt es viel zu viele Rückblenden in die Vergangenheit, die Kindheit von David Henry wird wieder und wieder genau beleuchtet und auch die Familiengeschichte von allen anderen Figuren wird erzählt. Weniger ist manchmal mehr, ich finde, man muss nicht alles wissen!

Man wartet das ganze Buch über darauf, dass etwas passiert, dass es ein großes dramatisches Finale gibt, aber die Geschichte plätschert vor sich hin, es gibt Handlungsstränge, die überhaupt nichts mit der eigentlichen Geschichte zu tun haben und trotzdem auf einmal aufgebauscht werden, detailgetreue Beschreibungen von Landschaften und Kleidung, die nichts zur Stimmung beitragen und einfach überflüssig sind etc.

Ich persönlich hätte gerne mehr über Phoebe, das Mädchen mit Down Syndrom gelesen, die bei der Hebamme aufwächst und ein normales Leben, so gut das eben geht, zu führen scheint. Dafür hätten ein paar weniger Kapitel über die unsympathische Norah und ihren ebenso unsympathischen Sohn auch gereicht.

Einzig das Schicksal von David, der nur das Beste für seine Frau und seine Familie wollte und dennoch gescheitert ist, ging mir Nahe, nur dafür gibt es 2 Sterne

Man kann das Buch schon lesen, es ist seichte Lektüre für Nebenbei, man kann es aber genau so gut sein lassen (was ich empfehlen würde).