Da ich noch keine Dracula-Verfilmung gesehen hatte und auch sonst nichts genaueres über die Handlung wusste, war mir gar nicht klar, auf was ich mich bei dem Buch einlasse. Dass es einen Graf Dracula gibt, der ein Vampir ist, war auch alles, was mir vorher bekannt war.
Am Anfang ging es auch richtig gut los, das Buch war spannend, ich fühlte mich sofort mitten in der Geschichte. Leider hat die Spannung sehr schnell nachgelassen, endlose Tagebucheinträge und das Gefühl, dass gar nichts vorangeht haben meine Freude an dem Buch schnell reduziert.
Van Helsing war mir zwar als Figur nicht unsympathisch, aber sein schlechtes Englisch war anstrengend zu lesen. Auch die "einfache" Bevölkerung mit ihren schrecklichen Dialekten waren teilweise kaum zu verstehen. Das mag zwar alles zur Authentizität des Buches beitragen, aber sicher nicht zur Lesefreundlichkeit. Dass Mina auf einmal zur Superfrau wird und dann am Ende doch in Naivität nicht zu übertreffen ist, fand ich auch sehr albern.
Und auch wenn das Buch schon vor über hundert Jahren geschrieben wurde kann ich nicht über Logikfehler und nicht nachvollziehbare plötzliche Charakteränderungen von Personen hinwegsehen. Für mich war es spätestens ab der zweiten Hälfte eine Qual das Buch zu lesen und ich bin froh, dass ich es jetzt hinter mich gebracht habe.
Natürlich war es interessant, den ersten Vampirroman überhaupt zu lesen und zu sehen, wo diese ganzen Vampir-Klischees etc. herkommen und es gab durchaus Passagen, die ich gerne gelesen habe. Insgesamt hat das Buch meiner Meinung nach aber nicht mehr als 3 Sterne verdient.
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