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Montag, 21. Juli 2008

Kim Edwards - Die Tochter des Fotografen

Inhalt
Im einer stürmischen Winternacht 1964 muss der Arzt David Henry bei seiner Frau Norah Geburtshilfe leisten. Sie bringt ein gesundes Kind zur Welt, der zweite Zwilling hat Down Syndrom. David gibt das behinderte Mädchen der Hebamme und bittet sie, es in ein Heim zu bringen. Seiner Frau erzählt er, das Mädchen sei bei der Geburt gestorben. Norah kommt nie über den Verlust hinweg, die ganze Familie zerbricht an dieser Lüge.
Gleichzeitig zieht die Hebamme Caroline die behinderte Phoebe selbst auf, das Buch springt zwischen den beiden Handlungssträngen hin und her.

Meine Meinung
Der Inhalt hörte sich für mich sehr interessant an und ich habe das Buch gekauft, obwohl solche Familiengeschichten meist nicht mein Geschmack sind.

Für mich war das Buch im Endeffekt reine Zeitverschwendung. Die Geschichte wird über einen Zeitraum von 25 Jahren erzählt und es gibt oft sehr große Zeitsprünge. Kaum hat man sich in die Handlung hineingefunden, die Personen und ihre momentane Lage kennengelernt, wird man wieder herausgerissen und es sind auf einmal 5 Jahre vergangen. Dadurch kann meiner Meinung nach weder Spannung noch eine persönliche Beziehung zu den Figuren aufgebaut werden.
Zudem gibt es viel zu viele Rückblenden in die Vergangenheit, die Kindheit von David Henry wird wieder und wieder genau beleuchtet und auch die Familiengeschichte von allen anderen Figuren wird erzählt. Weniger ist manchmal mehr, ich finde, man muss nicht alles wissen!

Man wartet das ganze Buch über darauf, dass etwas passiert, dass es ein großes dramatisches Finale gibt, aber die Geschichte plätschert vor sich hin, es gibt Handlungsstränge, die überhaupt nichts mit der eigentlichen Geschichte zu tun haben und trotzdem auf einmal aufgebauscht werden, detailgetreue Beschreibungen von Landschaften und Kleidung, die nichts zur Stimmung beitragen und einfach überflüssig sind etc.

Ich persönlich hätte gerne mehr über Phoebe, das Mädchen mit Down Syndrom gelesen, die bei der Hebamme aufwächst und ein normales Leben, so gut das eben geht, zu führen scheint. Dafür hätten ein paar weniger Kapitel über die unsympathische Norah und ihren ebenso unsympathischen Sohn auch gereicht.

Einzig das Schicksal von David, der nur das Beste für seine Frau und seine Familie wollte und dennoch gescheitert ist, ging mir Nahe, nur dafür gibt es 2 Sterne

Man kann das Buch schon lesen, es ist seichte Lektüre für Nebenbei, man kann es aber genau so gut sein lassen (was ich empfehlen würde).

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