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Sonntag, 14. Juni 2009

Yael Hedaya - Liebe pur

Ich habe "Liebe pur" nun auch gelesen und bin noch immer sehr beeindruckt. Einerseits wird die Geschichte einer Beziehung ganz distanziert erzählt, keine der Personen hat einen Namen, alle Ereignisse werden recht nüchtern wiedergegeben. Andererseits hat mich schon lange kein Buch mehr so berührt wie dieses.

Ich war emotional so verwickelt in diese Beziehung zwischen Mann und Frau, dass ich an einigen Stellen mit den Tränen kämpfen musste. Oft ist das Verhalten der beiden typisch für das jeweilige Geschlecht, man möchte sie schütteln und sagen "Denk doch nochmal drüber nach!", andererseits haben sie auch ihre ganz speziellen Probleme, die den meisten Beziehungen fremd sein dürften.

Und mittendrin immer wieder der Hund. Dieser Hund spiegelt immer die momentane Stimmung in der Beziehung wider, in guten Zeiten darf er mit ins Schlafzimmer und wird gut behandelt, in schlechten Zeiten wird er sogar aus der Wohnung verbannt.

Interessant war hauptsächlich auch der Perspektivenwechsel. Man erfährt Dinge aus der Sicht der Frau, aus der Sicht des Mannes und sogar aus der Sicht des Hundes. Vor allem die Hundeperspektive ist interessant, da er menschliches Verhalten nicht einordnen kann, der Leser aber genau weiß, was der Hund da eigentlich beschreibt. Auch die verschiedenen Blickwinkel von Mann und Frau auf ein und dieselbe Sache sind interessant, man kann die beiden dadurch besser einschätzen und teilweise auch beide Seiten verstehen.

"Liebe pur" ist kein Liebesroman im herkömmlichen Sinn, auch wenn er eine Liebesbeziehung thematisiert. Für mich war es ein Buch, das mich tief berührt und begeistert hat und dem ich ohne großes Nachdenken 5 Sterne geben möchte.

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