Jamal ist Psychoanalytiker und lebt in London. Sein bester Freund Henry fängt eine Beziehung mit seiner etwas seltsamen Schwester Miriam an, sein Sohn wird erwachsen, in Rückblenden erinnert er sich an einen Besuch bei seinem Vater in Pakistan, seine erste große Liebe Ajita, die er aus den Augen verloren hat, und an einen Vorfall, der vor vielen Jahren sein Leben veränderte.
Das Buch (die englische Ausgabe) hat 520 Seiten und bei solch hohen Seitenzahlen bin ich immer kritisch und frage mich, ob man das Gesagte nicht auch kürzer und in weniger Seiten genau so gut hätte erzählen können. Bei diesem Roman lautet meine Antwort auf diese Frage leider Ja.
Das Buch ist nicht schlecht geschrieben, ich fand es stellenweise sogar sehr witzig, Jamal ist eine interessante Hauptfigur, die über weite Stellen eine spannende und interessante Geschichte erzählt. Allerdings sind einige Handlungsstränge eingeflochten worden, die man sich einfach hätte sparen können, ein paar Personen und Ereignisse weniger hätten der Geschichte sicher nicht geschadet. Oftmals musste ich mich zwingen, das Buch weiterzulesen, weil das Interesse an der weiteren Handlung doch nicht so groß war, dass ich das Buch unbedingt zur Hand nehmen wollte.
Zusätzlich steht man am Ende etwas verloren da. Man hat Jamal über einige Zeit begleitet, hat einiges von seiner Vergangenheit erfahren und dann ist das Buch auf einmal zu Ende, ohne dass es ein (für mich) befriedigendes Ende gäbe. Da fühle ich mich als Leser etwas betrogen, denn warum habe ich mich durch 520 Seiten gequält, um am Ende genau so schlau zu sein, wie am Anfang?
Dass mich dieses Buch nicht überzeugen konnte liegt aber nicht nur an der zu hohen Seitenzahl. Wenn ein Buch brillant geschrieben ist, lese ich auch gerne weitaus mehr als 520 Seiten und bin am Ende auch noch traurig, dass es nun vorbei ist. "Das sag ich dir" ist für meinen Geschmack einfach nicht fesselnd genug. Einige Episoden aus Jamals Leben haben mich interessiert, andere wiederum nicht, daher gibt es von mir mittelmäßige 3 Sterne
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