Sepha Stephanos lebt seit 17 Jahren in Washington D.C., aus seiner Heimat Äthiopien musste er fliehen, nachdem sein Vater während der Revolution getötet wurde. Seine Freunde Joseph und Kenneth kommen aus anderen afrikanischen Ländern und teilen sein Schicksal. Einmal in der Woche treffen sie sich und sprechen über ihre Vergangenheit, über Afrika und ihr Leben in den USA. Als eine weiße Frau mit ihrer farbigen Tochter in die Gegend zieht, entwickelt sich eine zarte Liebesgeschichte.
Die Thematik des Buches fand ich sehr interessant und ich wurde davon auch nicht enttäuscht. Man erfährt viel über das Leben eines Einwanderers, von den Problemen, mit denen er zu kämpfen hat und auch darüber, inwieweit man sich in dem neuen Land zuhause fühlen kann. Sehr einfühlsam wird da von Sephas neuem Leben erzählt und auch darüber, wie Joseph und Kenneth sich in den USA zurecht finden. Ich hätte mir allerdings mehr Rückblenden auf Sephas Leben in Äthiopien gewünscht. Man erfährt zwar einige Details über den Tod des Vaters und Sephas Flucht, mich hätte allerdings auch das alltägliche Leben vor der Revolution und einige andere Dinge interessiert.
Sepha erzählt seine Geschichte selbst und tut dies sehr ruhig und nachdenklich stimmend. Er macht sich viele Gedanken und lässt den Leser daran teilhaben. Ich lese gerne solche ruhigen Bücher, in denen gar nicht viel Handlung nötig ist, um eine Geschichte zu erzählen. Auch die zarte Annäherung an Judith und die Freundschaft zu ihrer Tochter Naomi sind einfühlsam und berührend erzählt.
4 Sterne
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