Douglas verliert bei einem Unfall seinen Zwillingsbruder. An dieser Tragödie zerbricht die Familie, die Mutter verlässt mit Douglas Kapstadt und zieht ins südafrikanische Hinterland. Dort ist vieles anders, in der Schule wird Douglas von seinen Mitschülern gehänselt, die Lehrer sind nicht gerade auf Kuschelkurs und auch der Unterschied zwischen Weißen und Schwarzen wird Douglas zum ersten Mal richtig bewusst.
Als erstes muss ich kritisieren, dass gerade für ein Jugendbuch zu viele fremde Begriffe benutzt werden, die man einfach nicht kennen kann, wenn man noch nicht in Südafrika war. Ich wollte nicht ständig alles im Internet nachschauen und bleibe somit unwissend, ein Glossar wäre sehr hilfreich gewesen.
Außerdem fand ich die Geschichte zu überladen. Es ist ein interessanter Ansatz, den Verlust des Zwillingsbruders zu thematisieren, dann kommen aber zu viele andere Probleme in die Geschichte, die davon ablenken und es zu einer Nebensächlichkeit degradieren. Das Buch ist allgemein recht überladen mit wichtigen Themen, die der Autor wohl unbedingt unterbringen wollte, wodurch alles sehr oberflächlich bleibt und man sich in keines der Probleme richtig einfühlen kann.
Die Schwierigkeiten an der Schule kommen recht selten zur Sprache, ich hatte eigentlich erwartet, dass Douglas es nicht so leicht fallen würde, sich einzuleben und sich in seiner neuen Welt zurecht zu finden. Im Vordergrund steht allerdings ständig seine erste Liebe, neben der alle anderen Probleme verblassen. Es ist vielleicht ganz natürlich, dass man alles andere vergisst, wenn man zum ersten Mal verliebt ist, allerdings hätte ich bei diesem Buch doch einen etwas anderen Schwerpunkt erwartet.
Auch die Apartheit fügt sich da nicht ganz in die Geschichte ein, man hat das Gefühl, der Autor habe extra noch ein paar Szenen eingefügt, in denen Schwarze schlecht behandelt werden, um dieses schwierige Thema auch noch in seiner Geschichte unterzubringen. Es wirkt sehr konstruiert und passt für mich einfach nicht zum Rest.
Positiv muss ich noch anmerken, dass Douglas ein sympathischer Hauptcharakter ist und man gerne liest, was ihm so alles zustößt. Allerdings bleiben die Geschehnisse nur episodenhaft, selten besteht noch ein Zusammenhang zur weiteren Geschichte.
Für mich leider nur 2,5 Sterne
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