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Sonntag, 3. August 2008

Sam Savage - Firmin - Ein Rattenleben

Äußerlich bin ich von dem Buch begeistert. Der Einband, der aussieht, als hätte das Buch schon Risse und Abnutzungserscheinungen und auch der Rough Cut, den ich sonst meistens unpassend finde, gefällt mir sehr gut. Die Ratte auf dem Cover ist auch gut getroffen, genau so kann man sich Firmin vorstellen, so ist er auch im Buch beschrieben.

Firmin als Hauptfigur eines Romans gefällt mir sehr gut, ich finde ihn interessant, da er teilweise eindeutig als Ratte, andererseits dann doch sehr vermenschlicht auftritt. Sehr oft musste ich schmunzeln, oder auch laut lachen. Andererseits gibt es auch Szenen, in denen man Firmin bedauert, da er trotz seiner Belesenheit die Menschen nicht versteht und vieles falsch deutet.

Die Sprache und Erzählweise finde ich auch sehr gelungen. Es ist sehr passend für das Buch, dass Sam Savage seine kleine Ratte selbst erzählen lässt und den Leser auch manchmal persönlich anspricht. Firmins Andeutungen auf zukünftige Ereignisse bauen Spannung auf und wecken Interesse beim Leser. Das Buch lässt sich flüssig lesen, ist aber trotzdem sprachlich anspruchsvoll, schon alleine wegen den Zitaten und Andeutungen aus Klassikern der Weltliteratur.

Nachdem mir die Leseprobe noch sehr gut gefallen hat, wurde mir die Handlung schnell langweilig. Leider passiert viel zu wenig, Firmin beschreibt ein halbes Buch lang nur den Buchladen, in dem er lebt. Auch die "überraschenden" Wendungen waren wenig überraschend, sondern eher vorhersehbar. Das Ende war dann auch enttäuschend nichtssagend. Das letzte Kapitel hätte man gut und gerne weglassen können.

Die Idee des Romans und die äußere Aufmachung so wie die Sprache haben mir also durchaus gut gefallen und man hätte meiner Meinung nach viel mehr daraus machen können. Leider war die Handlung dann etwas flach und hat mich enttäuscht.

3 Sterne

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