Judith Lennox beschreibt das Leben der Familie Finborough über den Zeitraum von mehreren Jahrzehnten, dabei stehen zuerst Richard und Isabel im Mittelpunkt, sehr schnell übernehmen aber ihre drei Kinder und ihre Pflegetochter die Handlung und man erfährt von ihren Freunden, Beziehungen und Problemen.
„Das Haus in den Wolken“ ist ein netter Familienroman, mit dem man ein paar schöne Stunden verbringen kann. Judith Lennox beherrscht ihr Handwerk und weiß mit Worten umzugehen. Dank ihrer detailgetreuen Beschreibungen hat man das Gefühl, selbst dabei zu sein, man kann sich die Landschaften und Menschen sehr gut vorstellen. Auch die Gefühle der Personen werden sehr gut und nachvollziehbar geschildert.
Leider ging es mir an vielen Stellen etwas zu schnell. Denkt man am Anfang noch, dass es in dem Buch hauptsächlich um Richard Finborough und seine Liebe zur mittellosen Isabel Zeale geht, kann man gar nicht glauben, dass sie innerhalb der ersten Kapitel schon verheiratet sind und Kinder haben. Es gibt viele große Zeitsprünge, dafür werden manche Ereignisse wieder sehr genau und ausführlich beschrieben. Das hat mich etwas gestört, mir wäre es lieber gewesen, der Roman würde nur einen kürzeren Zeitraum umfassen und man hätte dafür die Gelegenheit die Personen wirklich kennenzulernen.
Ich konnte mich mit den Figuren im Roman nicht richtig anfreunden, da sie mir irgendwie fremd geblieben sind. Etwas weniger Hauptpersonen hätten der Handlung in diesem Fall vielleicht gut getan. Viele Dinge waren vorhersehbar und nicht weiter überraschend, andere Handlungen waren für mich nicht nachvollziehbar, da teilweise die charakterliche Entwicklung der Figuren zu kurz kam.
Der letzte Teil des Romans spielt während dem zweiten Weltkrieg und in diesem Teil hat der Krieg leider zu sehr die Hauptrolle übernommen. Natürlich war der Krieg in dieser Zeit lebensbestimmend und -verändernd für die Menschen, aber Nachhilfestunden in Geschichte haben meiner Meinung nach in einem Familienroman nichts verloren.
Das Buch ist ein schöner Schmöker für Herbststunden, es bietet gute Unterhaltung, wenn man diese Art von Büchern mag, andererseits muss man es auch nicht gelesen haben.
3 Sterne
Dienstag, 14. Oktober 2008
Montag, 13. Oktober 2008
Sergio Bambaren - Die Bucht am Ende der Welt
Inhalt
Ursprünglich wollte Sergio Bambaren auf der Insel Tobago einen Surf-Urlaub machen, weil aber die Wellen ausbleiben, verlegt er sich aufs Tauchen und findet unter Wasser die "Weisheit".
Meine Meinung
Die äußere Aufmachung des Büchleins ist ganz nett, das Cover läd zum Träumen ein, man sehnt sich nach Urlaub und dem Süden. Beim Durchblättern entdeckt man einige Farbfotos vom Meer, von buten Fischen und farbenfrohen Vögeln, die die Stimmung des Romans ganz gut unterstreichen.
Am Anfang fand ich die Geschichte auch noch ganz nett, sie las sich wie ein Reisebericht von einem Urlaub in der Karibik. Tobago und seine Menschen, die Landschaft und die Flora und Fauna sind gut beschrieben, man kann sich vorstellen, wie es dort aussieht, ohne jemals selbst in der Karibik gewesen zu sein.
Doch dann trifft man einige Ureinwohner Tobagos und ihnen scheint die Weisheit aus allen Poren zu triefen. Sei es der Taxifahrer, der sich an seinem Geburtstag einfach nichts wünscht, weil er schon alles hat, die Bedienung, die ungefragt Ratschläge gibt, oder auch der Tauchlehrer André, der zwar die Hauptperson neben dem Erzähler selbst zu sein scheint, über den man aber rein gar nichts erfährt.
Allgemein ist das Buch sehr reduziert, es hat nur 125 Seiten und will auf diesen wenigen Seiten doch so viel erzählen. Einerseits erhält man zwar eine Lektion über das Tauchen und den nötigen Druckausgleich, der zu der restlichen Erzählung nicht so recht zu passen scheint, andererseits werden alle Tauchgänge und anderen Ereignisse so schnell abgehandelt, dass man gar nicht richtig eintauchen kann, es werden schnell die Fische und Korallen aufgezählt und schon ist wieder ein Kapitel vorbei.
Als Sergio Bambaren dann endlich sein Ziel erreicht und mit den Mantarochen tauchen kann, fand ich das Buch noch ganz in Ordnung, nichts besonderes, aber ein nettes Büchlein für Zwischendurch. Als er aber ein imaginäres Gespräch mit diesem Manta beginnt und sich mit ihm über sein Leben, die verschwendete Zeit etc. unterhält, hätte ich das Buch am liebsten in die Ecke geworfen. Das geht mir dann doch ein Stück zu weit. Wenn der Autor aus seiner Reise und seinen Erlebnissen beim Tauchen tiefe Erkenntnise über das Leben erhält, ist das sicher schön für ihn, aber man muss doch nicht über alles ein Buch schreiben und diese „weisen Erkenntnisse“ auch noch anderen Menschen aufdrängen.
Wäre es wenigstens etwas neues gewesen, allerdings sind diese pseudo-philosophischen Gedanken alles andere als neu. Man hat sie alle schon mal gehört, gelesen oder selbst gedacht und braucht dazu sicher keine Reise in die Karibik oder Gespräche mit einem Manta.
Den Sinn des Lebens muss wohl jeder Mensch für sich selbst finden, mag sein, dass Sergio Bambaren ihn bei seiner Reise nach Tobago gefunden hat und dies der ganzen Welt mitteilen wollte. Trotzdem helfen uns seine Überlegungen, Selbstgespräche oder gar Gespräche mit Meerestieren nicht weiter auf unserer eigenen Suche nach dem Sinn des Lebens.
Was das Buch dem Leser sonst bringen soll, ist mir auch nicht klar, eine einfache Reisebeschreibung ist es nicht, ein Buch für Taucher ist es nicht, und ein Lebensratgeber ja wohl auch nicht. Die Kombination aus diesen diesen Drei hat mir jedenfalls nicht gefallen.
2 Sterne
Ursprünglich wollte Sergio Bambaren auf der Insel Tobago einen Surf-Urlaub machen, weil aber die Wellen ausbleiben, verlegt er sich aufs Tauchen und findet unter Wasser die "Weisheit".
Meine Meinung
Die äußere Aufmachung des Büchleins ist ganz nett, das Cover läd zum Träumen ein, man sehnt sich nach Urlaub und dem Süden. Beim Durchblättern entdeckt man einige Farbfotos vom Meer, von buten Fischen und farbenfrohen Vögeln, die die Stimmung des Romans ganz gut unterstreichen.
Am Anfang fand ich die Geschichte auch noch ganz nett, sie las sich wie ein Reisebericht von einem Urlaub in der Karibik. Tobago und seine Menschen, die Landschaft und die Flora und Fauna sind gut beschrieben, man kann sich vorstellen, wie es dort aussieht, ohne jemals selbst in der Karibik gewesen zu sein.
Doch dann trifft man einige Ureinwohner Tobagos und ihnen scheint die Weisheit aus allen Poren zu triefen. Sei es der Taxifahrer, der sich an seinem Geburtstag einfach nichts wünscht, weil er schon alles hat, die Bedienung, die ungefragt Ratschläge gibt, oder auch der Tauchlehrer André, der zwar die Hauptperson neben dem Erzähler selbst zu sein scheint, über den man aber rein gar nichts erfährt.
Allgemein ist das Buch sehr reduziert, es hat nur 125 Seiten und will auf diesen wenigen Seiten doch so viel erzählen. Einerseits erhält man zwar eine Lektion über das Tauchen und den nötigen Druckausgleich, der zu der restlichen Erzählung nicht so recht zu passen scheint, andererseits werden alle Tauchgänge und anderen Ereignisse so schnell abgehandelt, dass man gar nicht richtig eintauchen kann, es werden schnell die Fische und Korallen aufgezählt und schon ist wieder ein Kapitel vorbei.
Als Sergio Bambaren dann endlich sein Ziel erreicht und mit den Mantarochen tauchen kann, fand ich das Buch noch ganz in Ordnung, nichts besonderes, aber ein nettes Büchlein für Zwischendurch. Als er aber ein imaginäres Gespräch mit diesem Manta beginnt und sich mit ihm über sein Leben, die verschwendete Zeit etc. unterhält, hätte ich das Buch am liebsten in die Ecke geworfen. Das geht mir dann doch ein Stück zu weit. Wenn der Autor aus seiner Reise und seinen Erlebnissen beim Tauchen tiefe Erkenntnise über das Leben erhält, ist das sicher schön für ihn, aber man muss doch nicht über alles ein Buch schreiben und diese „weisen Erkenntnisse“ auch noch anderen Menschen aufdrängen.
Wäre es wenigstens etwas neues gewesen, allerdings sind diese pseudo-philosophischen Gedanken alles andere als neu. Man hat sie alle schon mal gehört, gelesen oder selbst gedacht und braucht dazu sicher keine Reise in die Karibik oder Gespräche mit einem Manta.
Den Sinn des Lebens muss wohl jeder Mensch für sich selbst finden, mag sein, dass Sergio Bambaren ihn bei seiner Reise nach Tobago gefunden hat und dies der ganzen Welt mitteilen wollte. Trotzdem helfen uns seine Überlegungen, Selbstgespräche oder gar Gespräche mit Meerestieren nicht weiter auf unserer eigenen Suche nach dem Sinn des Lebens.
Was das Buch dem Leser sonst bringen soll, ist mir auch nicht klar, eine einfache Reisebeschreibung ist es nicht, ein Buch für Taucher ist es nicht, und ein Lebensratgeber ja wohl auch nicht. Die Kombination aus diesen diesen Drei hat mir jedenfalls nicht gefallen.
2 Sterne
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2 Schafe,
Sonstige Belletristik
Mittwoch, 8. Oktober 2008
Dorothy Parker - New Yorker Geschichten
Dorothy Parker scheint nicht an glückliche Menschen oder Beziehungen zu glauben, zumindest schreibt sie nicht darüber. Alle Kurzgeschichten sind irgendwie tragisch oder traurig, beschrieben werden alkoholabhängige Frauen, Paare die ständig streiten oder sich nichts zu sagen haben, Frauen die sehnsüchtig auf einen Telefonanruf warten und so weiter. Auf jeden Fall werden in den "New Yorker Geschichten" viele Themengebiete behandelt, es wird nie langweilig, da alle Geschichten verschieden sind. Allerdings scheinen sie grob thematisch geordnet zu sein.
Ich muss dazu sagen, dass ich Kurzgeschichten normalerweise nicht mag, vor allem nicht, wenn sie so kurz sind wie diese. Ich brauche viel zu lange um mich in der Geschichte zurecht zu finden und mich mit den Figuren "anzufreunden" und kaum habe ich es geschafft, ist die Geschichte zu Ende. Aber bei diesem Buch war das nicht so. Ich fand es sehr interessant, verschiedene Aspekte von Beziehungen in dieser Form präsentiert zu kriegen, bei vielen Geschichten war ich auch froh, als sie vorbei waren und ich nicht noch mehr über das bedauernswerte Leben der Hauptfigur lesen musste.
Stilistisch ist das Buch auch abwechslungsreich, manchmal werden Bewusstseinsströme und Gedankengänge geschildert, ein anderes Mal ein Dialog zwischen zwei Personen oder es wird ganz normal erzälhlt, aus der Perspektive einer betroffenen Person oder auch eines Außenstehenden.
Erst zum Ende hin kam bei mir etwas Langeweile auf, das kann allerdings daran liegen, dass ich das Buch in sehr kurzer Zeit gelesen habe und ich dann einfach von dem Stil übersättigt war. Zum anderen geht es in den letzten Geschichten um Soldaten im Krieg, was für mich kein sonderlich aufregendes Thema ist.
Ich will nur kurz meine Lieblingsgeschichten erwähnen, die mir im Gedächtnis geblieben sind.
Morgenstund hat Gift im Mund (The Little Hours)
Diese Geschichte beschreibt die Gedanken einer Frau, die in den frühen Morgenstunden aufwacht und nicht wieder einschlafen kann. Eine Passage, in der es darum geht, dass die Protagonistin keine Schafe mag und sie auch nicht zählen will, um wieder einzuschlarfen, hat mich sehr zum Lachen gebracht:
Da wären wir (Here We Are)
Ein junges Paar hat gerade geheiratet und ist auf dem Weg zur Hochzeitsreise. Das Gespräch dreht sich nur um wenige Dinge, z.B. dass der Bräutigam eine Brautjungfer schön fand, oder dass er mit der Hutmode nichts anfangen kann (was die junge Braut natürlich auf sich und ihren Geschmack bei Hüten bezieht) usw. Immer beschließen die beiden, dass sie von nun ab nicht mehr streiten wollen und doch fängt die junge Frau immer wieder damit an, dass ihm ihr Hut nicht gefällt, dass er die Brautjungfer schöner findet als sie usw. Dabei musste ich immer darüber nachdenken, ob wir Frauen wirklich so sind. Nun ja, ich hoffe ich nicht, aber ich kenne ein paar Exemplare, die aus dieser Geschichten stammen könnten
Jetzt hätte ich beinahe die Wertung vergessen, ich fand das Buch wirklich sehr schön und unterhaltsam zu lesen, es war genau die richtige Mischung zwischen witzig und traurig/melancholisch/nachdenklich und dafür gibt es von mir 4 Sterne
Ich muss dazu sagen, dass ich Kurzgeschichten normalerweise nicht mag, vor allem nicht, wenn sie so kurz sind wie diese. Ich brauche viel zu lange um mich in der Geschichte zurecht zu finden und mich mit den Figuren "anzufreunden" und kaum habe ich es geschafft, ist die Geschichte zu Ende. Aber bei diesem Buch war das nicht so. Ich fand es sehr interessant, verschiedene Aspekte von Beziehungen in dieser Form präsentiert zu kriegen, bei vielen Geschichten war ich auch froh, als sie vorbei waren und ich nicht noch mehr über das bedauernswerte Leben der Hauptfigur lesen musste.
Stilistisch ist das Buch auch abwechslungsreich, manchmal werden Bewusstseinsströme und Gedankengänge geschildert, ein anderes Mal ein Dialog zwischen zwei Personen oder es wird ganz normal erzälhlt, aus der Perspektive einer betroffenen Person oder auch eines Außenstehenden.
Erst zum Ende hin kam bei mir etwas Langeweile auf, das kann allerdings daran liegen, dass ich das Buch in sehr kurzer Zeit gelesen habe und ich dann einfach von dem Stil übersättigt war. Zum anderen geht es in den letzten Geschichten um Soldaten im Krieg, was für mich kein sonderlich aufregendes Thema ist.
Ich will nur kurz meine Lieblingsgeschichten erwähnen, die mir im Gedächtnis geblieben sind.
Morgenstund hat Gift im Mund (The Little Hours)
Diese Geschichte beschreibt die Gedanken einer Frau, die in den frühen Morgenstunden aufwacht und nicht wieder einschlafen kann. Eine Passage, in der es darum geht, dass die Protagonistin keine Schafe mag und sie auch nicht zählen will, um wieder einzuschlarfen, hat mich sehr zum Lachen gebracht:
Die sollen sich bloß nicht einbilden, ich liege hier im Dunkeln und zähle ihre abscheulichen kleinen Gesichter für sie; und wenn ich bis Mitte nächsten August nicht wieder einschlafen können sollte. Angenommen, sie würden nie gezählt werden - was könnte da schlimmstenfalls passieren? Wenn die Zahl der imaginären Schafe dieser Welt eine ungelöste Frage bliebe, wer würde davon reicher oder ärmer? Nein, Chef; ich bin nicht deren Buchhüter. Die sollen sich doch selber zählen, wenn sie so wahnsinnig scharf auf Mathematik sind. Sollen doch ihre Dreckarbeit allein machenAuch sonst fand ich diese Geschichte sehr witzig und zutreffend, denn jeder kennt wohl dieses Gefühl, wenn man gerne wieder einschlafen würde, sich die Gedanken aber um die sinnlosesten Dinge drehen.
Da wären wir (Here We Are)
Ein junges Paar hat gerade geheiratet und ist auf dem Weg zur Hochzeitsreise. Das Gespräch dreht sich nur um wenige Dinge, z.B. dass der Bräutigam eine Brautjungfer schön fand, oder dass er mit der Hutmode nichts anfangen kann (was die junge Braut natürlich auf sich und ihren Geschmack bei Hüten bezieht) usw. Immer beschließen die beiden, dass sie von nun ab nicht mehr streiten wollen und doch fängt die junge Frau immer wieder damit an, dass ihm ihr Hut nicht gefällt, dass er die Brautjungfer schöner findet als sie usw. Dabei musste ich immer darüber nachdenken, ob wir Frauen wirklich so sind. Nun ja, ich hoffe ich nicht, aber ich kenne ein paar Exemplare, die aus dieser Geschichten stammen könnten
Jetzt hätte ich beinahe die Wertung vergessen, ich fand das Buch wirklich sehr schön und unterhaltsam zu lesen, es war genau die richtige Mischung zwischen witzig und traurig/melancholisch/nachdenklich und dafür gibt es von mir 4 Sterne
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4 Schafe,
Kurzgeschichten,
Sonstige Belletristik
Montag, 6. Oktober 2008
Cornelia Funke - Tintenherz
Ich habe das Buch am Wochenende verschlungen und nach einigen Anfangsschwierigkeiten bis spät in die Nacht gelesen, weil ich nicht mehr aufhören konnte.
Sehr schön fand ich die kleinen liebevoll gestalteten Details, die Illustrationen, sowie die sehr passenden Zitate aus anderen Büchern zu Beginn von jedem Kapitel. Diese haben mich auf einige andere Bücher neugierig gemacht. Auch die große Liebe für Bücher, die man aus jeder Seite herausliest hat mir gut gefallen. Ich lese sehr gerne Kinderbuch Klassiker, deshalb fand ich es besonders schön, dass einige hier erwähnt wurden und man als Höhepunkt des Ganzen sogar eine Figur aus einem dieser Bücher "persönlich" trifft.
Inhaltlich ist das Buch sehr deutlich ein Jugendbuch, das merkt man an vielen Dingen. Die Charaktere sind klar in gut und böse getrennt, treffen oft nicht nachvollziehbare Entscheidungen und haben meistens nur eine typische Eigenschaft, durch die sie charakterisiert werden. Staubfinger ist da eine Ausnahme, er ist für mich der einzige, den man nicht sofort einschätzen und einer Seite zuordnen kann. Leider war vieles zu vorhersehbar, manche Dinge wurden einmal erwähnt und schon war klar, auf was es hinausläuft.
Die negativen Punkte resultiren meiner Meinung nach aber alle daraus, dass es sich bei "Tintenherz" um ein Jugendbuch handelt und ich nicht mehr zur Zielgruppe gehöre. Deshalb möchte ich auch für das Buch, das mich ein Wochenende lang verzaubert und aus der Realität ferngehalten hat 4 Sterne vergeben.
Sehr schön fand ich die kleinen liebevoll gestalteten Details, die Illustrationen, sowie die sehr passenden Zitate aus anderen Büchern zu Beginn von jedem Kapitel. Diese haben mich auf einige andere Bücher neugierig gemacht. Auch die große Liebe für Bücher, die man aus jeder Seite herausliest hat mir gut gefallen. Ich lese sehr gerne Kinderbuch Klassiker, deshalb fand ich es besonders schön, dass einige hier erwähnt wurden und man als Höhepunkt des Ganzen sogar eine Figur aus einem dieser Bücher "persönlich" trifft.
Inhaltlich ist das Buch sehr deutlich ein Jugendbuch, das merkt man an vielen Dingen. Die Charaktere sind klar in gut und böse getrennt, treffen oft nicht nachvollziehbare Entscheidungen und haben meistens nur eine typische Eigenschaft, durch die sie charakterisiert werden. Staubfinger ist da eine Ausnahme, er ist für mich der einzige, den man nicht sofort einschätzen und einer Seite zuordnen kann. Leider war vieles zu vorhersehbar, manche Dinge wurden einmal erwähnt und schon war klar, auf was es hinausläuft.
Die negativen Punkte resultiren meiner Meinung nach aber alle daraus, dass es sich bei "Tintenherz" um ein Jugendbuch handelt und ich nicht mehr zur Zielgruppe gehöre. Deshalb möchte ich auch für das Buch, das mich ein Wochenende lang verzaubert und aus der Realität ferngehalten hat 4 Sterne vergeben.
Donnerstag, 2. Oktober 2008
Virginia Woolf - Orlando
Das einzig positive, das ich zu diesem Buch sagen kann ist, dass ich es jetzt hinter mir habe!
Ich war beeindruckt von der Idee eine Biografie einer realen Person als fiktive Erzählung darzustellen, in der die Person scheinbar ohne zu altern mehrere Jahrhunderte durchlebt und auch noch das Geschlecht von Mann zu Frau wechselt. Außerdem war ich von "Zum Leuchtturm" von Virginia Woolf begeistert und zähle es zu meinen Lieblingsbüchern, deshalb dachte ich, mit diesem Buch eigenltich nichts falsch machen zu können.
Trotzdem habe ich mich seit langem nicht mehr so sehr durch ein Buch gequält wie durch dieses. Ich fand es furchtbar, dass die Autorin sich selbst immer wieder einmischt um dem Leser mitzuteilen, was man als Autor einer Biografie zu tun und zu lassen hat, um dem Leser aktiv Informationen vorzuenthalten, die er angeblich nicht braucht etc. Auch sonst konnte ich von der eigentlichen Geschichte nicht viel im Buch finden. Orlandos Untätigkeit hat mich genervt, die seitenlangen gedanklichen Abschweifungen über uninteressante Themen haben mich nur gelangweilt, ich konnte mich kaum auf das Buch konzentrieren, weil meine Gedanken ständig zu interessanteren Dingen gewandert sind und ich manche Absätze wieder und wieder gelesen habe und doch nicht verstehen konnte, was Virginia Woolf mir da sagen will. Es blieb mir verborgen, warum Virginia Woolf diese ungewöhnliche Art der Biografie gewählt hat und was z.B. die "Geschlechtsumwandlung" und die Alterslosigkeit Orlandos zu bedeuten hat.
Vielleicht müsste ich mehr über das wirkliche Leben von Vita Sackville-West wissen und auch über Virginia Woolf selbst, um das Buch besser verstehen zu können, aber ohne irgendein Vorwissen war es für mich einfach reine Zeitverschwendung.
September 2008
Und hier kommt mal wieder eine Liste:
Stephenie Meyer:
Twiligt 4,5/5
New Moon 4/5
Eclipse 3/5
Breaking Dawn 2/5
Es hat mir großen Spaß gemacht, die Serie zu lesen, was man auch daran sieht, dass ich vier dicke Wälzer innerhalb von einem Monat (eigentlich ca. 2 Wochen) gelesen habe. Stephenie Meyers Stil ist nicht ganz überzeugend, ich hatte das Gefühl, dass sie einen sehr geringen Wortschatz besitzt, da viele Wörter sehr oft wiederholt werden. Allerdings ist Bellas erste Liebe so schön beschrieben, dass ich das Buch nicht weglegen konnte. Zumindest mit dem ersten Band ging es mir noch so. Für den zweiten Teil habe ich mir dann etwas mehr Handlung gewünscht und auch bekommen. Spätestens im dritten Band wird das Konzept ein kleines bisschen langweilig und der vierte Band gleitet ab ins Absurde. Schade eigentlich, denn ich habe mir nach dem ersten Band viel mehr erwartet.
Nick Hornby - Slam 4/5
Einmal was anderes von Nick Hornby, ein sehr witziges und liebevoll geschriebenes Jugendbuch über eine Teenager-Schwangerschaft. Zum Glück mal aus der Sicht des Jungen. Einige fantastische Elemente fand ich nicht so gut, ansonsten war es ein schönes Buch!
Italo Calvino - Wenn ein Reisender in einer Winternacht 4/5
Die etwas andere Art, Romananfänge zu verbrauchen, aus denen man kein ganzes Buch machen kann/will. Mein Vater hat es mir empfohlen, nachdem wir beide Jakob Heins "Vor mir den Tag und hinter mir die Nacht" gelesen hatten. Am Anfang war es etwas verwirrend, persönlich als Leser angesprochen zu werden, aber man gewöhnt sich schnell an den seltsamen Stil und kann das Buch dann genießen.
David Grossman - Sei du mir das Messer 3/5
W.A. Mozart - Così fan tutte
Ich weiß gar nicht, ob das jetzt in diese Leseliste gehört, jedenfalls war ich am Sonntag in der Oper und habe vorher auch das Libretto gelesen...
Henry David Thoreau - Civil Disobedience 3/5
Ist in meiner Ausgabe von "Walden" enthalten (welches ich noch nicht gelesen habe) und da es nur ein paar Seiten hat, habe ich es dazwischengeschoben, bevor ich das nächste Buch angefangen habe. Ich konnte allerdings nicht viel damit anfangen und fand es schwer zu verstehen.
Kenneth Grahame - The Wind in the Willows 4,5/5
Ein Kinderbuch-Klassiker, den man gelesen haben sollte! Ich habe die Geschichten um den Maulwurf und die Wasserratte sehr genossen, auch wenn es nicht viel Handlung oder Spannung gibt. Es ist ja auch ein Buch für Kinder...
Stephenie Meyer:
Twiligt 4,5/5
New Moon 4/5
Eclipse 3/5
Breaking Dawn 2/5
Es hat mir großen Spaß gemacht, die Serie zu lesen, was man auch daran sieht, dass ich vier dicke Wälzer innerhalb von einem Monat (eigentlich ca. 2 Wochen) gelesen habe. Stephenie Meyers Stil ist nicht ganz überzeugend, ich hatte das Gefühl, dass sie einen sehr geringen Wortschatz besitzt, da viele Wörter sehr oft wiederholt werden. Allerdings ist Bellas erste Liebe so schön beschrieben, dass ich das Buch nicht weglegen konnte. Zumindest mit dem ersten Band ging es mir noch so. Für den zweiten Teil habe ich mir dann etwas mehr Handlung gewünscht und auch bekommen. Spätestens im dritten Band wird das Konzept ein kleines bisschen langweilig und der vierte Band gleitet ab ins Absurde. Schade eigentlich, denn ich habe mir nach dem ersten Band viel mehr erwartet.
Nick Hornby - Slam 4/5
Einmal was anderes von Nick Hornby, ein sehr witziges und liebevoll geschriebenes Jugendbuch über eine Teenager-Schwangerschaft. Zum Glück mal aus der Sicht des Jungen. Einige fantastische Elemente fand ich nicht so gut, ansonsten war es ein schönes Buch!
Italo Calvino - Wenn ein Reisender in einer Winternacht 4/5
Die etwas andere Art, Romananfänge zu verbrauchen, aus denen man kein ganzes Buch machen kann/will. Mein Vater hat es mir empfohlen, nachdem wir beide Jakob Heins "Vor mir den Tag und hinter mir die Nacht" gelesen hatten. Am Anfang war es etwas verwirrend, persönlich als Leser angesprochen zu werden, aber man gewöhnt sich schnell an den seltsamen Stil und kann das Buch dann genießen.
David Grossman - Sei du mir das Messer 3/5
W.A. Mozart - Così fan tutte
Ich weiß gar nicht, ob das jetzt in diese Leseliste gehört, jedenfalls war ich am Sonntag in der Oper und habe vorher auch das Libretto gelesen...
Henry David Thoreau - Civil Disobedience 3/5
Ist in meiner Ausgabe von "Walden" enthalten (welches ich noch nicht gelesen habe) und da es nur ein paar Seiten hat, habe ich es dazwischengeschoben, bevor ich das nächste Buch angefangen habe. Ich konnte allerdings nicht viel damit anfangen und fand es schwer zu verstehen.
Kenneth Grahame - The Wind in the Willows 4,5/5
Ein Kinderbuch-Klassiker, den man gelesen haben sollte! Ich habe die Geschichten um den Maulwurf und die Wasserratte sehr genossen, auch wenn es nicht viel Handlung oder Spannung gibt. Es ist ja auch ein Buch für Kinder...
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Monatsrückblick
Mittwoch, 1. Oktober 2008
William Horwood - Winter in den Weiden
Inhalt
William Horwood hat eine Fortsetzung zu Kenneth Grahames Kinderbuch Klassiker "Der Wind in den Weiden" geschrieben. Man trifft sie alle wieder, den Maulwurf, den Ratterich, den Dachs und auch den Kröterich und sie sind bereit zu neuen Abenteuern. Der Maulwurf hat Besuch von seinem Neffen, es ist tiefster Winter, draußen wütet ein Schneesturm, als der Sohn des Otters hereinplatzt und nur noch ein paar unverständliche Worte über den Ratterich herausbringt, bevor er erschöpft einschläft. Der Maulwurf rechnet sofort mit dem schlimmsten und macht sich auf den Weg seinen Freund zu retten... Auch der Kröterich ist wieder dabei und hat sich kein bisschen gebessert, diesmal gilt sein Interesse einem Flugzeug und schon bald bringt er sich damit in Schwierigkeiten...
Der Autor
William Horwood wuchs in Oxford an der Themse auf, dem Fluß, der auch Kenneth Grahame zu Der Wind in den Weiden inspiriert hat. Horwood studierte Wirtschaftswissenschaften und Geographie. In den 60er und frühen 70er Jahren war er als Journalist für verschiedene englische Wirtschaftsfachzeitschriften tätig, von 1971-78 war er Ressortleiter der Daily Mail, bevor er sich als freischaffender Autor in seiner Geburtsstadt Oxford niederließ. Seine elf Romane, die er seit 1979 geschrieben hat, haben sich in England allesamt zu Longsellern entwickelt.
Meine Meinung
Ich habe "Der Wind in den Weiden" direkt vor der Lektüre vom "Winter in den Weiden" gelesen und hatte so den direkten Vergleich. Ich fand das Buch eine gelungene Fortsetzung, die Grundstimmung ist die gleiche und auch die Figuren haben noch immer ihren (mehr oder weniger) liebenswerten Charakter. Man merkt nicht, dass ein anderer Autor diese Geschichte geschrieben hat und dass zwischen der Veröffentlichung des Originals und dieses Buches 85 Jahre vergangen sind.
Am Anfang fand ich die Sprache etwas gewöhnungsbedürftig, etwas zu altmodisch und hochtrabend für ein Kinderbuch, aber ich denke, dass William Horwood sprachlich sehr am Original orientiert hat. Ein direkter Vergleich ist mir nicht möglich, da ich von "Der Wind in den Weiden" die englische Originalversion gelesen habe und von diesem Buch nur die deutsche Übersetzung besitze.
Die Geschichte vom Winter in den Weiden ist wie "Der Wind in den Weiden" auch unterhaltsam und flüssig zu lesen, wenn es auch nicht viel Spannung gibt. Das Buch eigent sich auch sicherlich gut zum Vorlesen, wenn die Kinder, wie ich auch, nach dem "Wind in den Weiden" traurig sind, von den Tieren am Flussufer Abschied nehmen zu müssen. So weit ich bei amazon gesehen habe, hat William Horwood noch mehrere Fortsetzungen geschrieben, von denen ich aber nicht weiß, ob sie sich zu lesen lohnen.
Das einzige, das ich an der Geschichte zu kritisieren habe ist, dass der Kröterich einen zu großen Teil davon einnimmt. Ich hatte noch nie große Symathien für dieses Egoistische Tier und das macht auch Horwoods Fortsetzung nicht besser. Leider geht es ab der Hälfte des Buches fast ausschließlich um den Kröterich, von dem ich lieber etwas weniger gelesen hätte, und dafür etwas mehr vom Maulwurf und dem Wasserratterich.
4 Sterne
William Horwood hat eine Fortsetzung zu Kenneth Grahames Kinderbuch Klassiker "Der Wind in den Weiden" geschrieben. Man trifft sie alle wieder, den Maulwurf, den Ratterich, den Dachs und auch den Kröterich und sie sind bereit zu neuen Abenteuern. Der Maulwurf hat Besuch von seinem Neffen, es ist tiefster Winter, draußen wütet ein Schneesturm, als der Sohn des Otters hereinplatzt und nur noch ein paar unverständliche Worte über den Ratterich herausbringt, bevor er erschöpft einschläft. Der Maulwurf rechnet sofort mit dem schlimmsten und macht sich auf den Weg seinen Freund zu retten... Auch der Kröterich ist wieder dabei und hat sich kein bisschen gebessert, diesmal gilt sein Interesse einem Flugzeug und schon bald bringt er sich damit in Schwierigkeiten...
Der Autor
William Horwood wuchs in Oxford an der Themse auf, dem Fluß, der auch Kenneth Grahame zu Der Wind in den Weiden inspiriert hat. Horwood studierte Wirtschaftswissenschaften und Geographie. In den 60er und frühen 70er Jahren war er als Journalist für verschiedene englische Wirtschaftsfachzeitschriften tätig, von 1971-78 war er Ressortleiter der Daily Mail, bevor er sich als freischaffender Autor in seiner Geburtsstadt Oxford niederließ. Seine elf Romane, die er seit 1979 geschrieben hat, haben sich in England allesamt zu Longsellern entwickelt.
Meine Meinung
Ich habe "Der Wind in den Weiden" direkt vor der Lektüre vom "Winter in den Weiden" gelesen und hatte so den direkten Vergleich. Ich fand das Buch eine gelungene Fortsetzung, die Grundstimmung ist die gleiche und auch die Figuren haben noch immer ihren (mehr oder weniger) liebenswerten Charakter. Man merkt nicht, dass ein anderer Autor diese Geschichte geschrieben hat und dass zwischen der Veröffentlichung des Originals und dieses Buches 85 Jahre vergangen sind.
Am Anfang fand ich die Sprache etwas gewöhnungsbedürftig, etwas zu altmodisch und hochtrabend für ein Kinderbuch, aber ich denke, dass William Horwood sprachlich sehr am Original orientiert hat. Ein direkter Vergleich ist mir nicht möglich, da ich von "Der Wind in den Weiden" die englische Originalversion gelesen habe und von diesem Buch nur die deutsche Übersetzung besitze.
Die Geschichte vom Winter in den Weiden ist wie "Der Wind in den Weiden" auch unterhaltsam und flüssig zu lesen, wenn es auch nicht viel Spannung gibt. Das Buch eigent sich auch sicherlich gut zum Vorlesen, wenn die Kinder, wie ich auch, nach dem "Wind in den Weiden" traurig sind, von den Tieren am Flussufer Abschied nehmen zu müssen. So weit ich bei amazon gesehen habe, hat William Horwood noch mehrere Fortsetzungen geschrieben, von denen ich aber nicht weiß, ob sie sich zu lesen lohnen.
Das einzige, das ich an der Geschichte zu kritisieren habe ist, dass der Kröterich einen zu großen Teil davon einnimmt. Ich hatte noch nie große Symathien für dieses Egoistische Tier und das macht auch Horwoods Fortsetzung nicht besser. Leider geht es ab der Hälfte des Buches fast ausschließlich um den Kröterich, von dem ich lieber etwas weniger gelesen hätte, und dafür etwas mehr vom Maulwurf und dem Wasserratterich.
4 Sterne
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4 Schafe,
Kinder-und Jugendbuch
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