Nun habe ich das Buch auch endlich gelesen und kann die allgemeine Begeisterung nicht so ganz nachvollziehen. Auch mir hat das Buch gut gefallen, aber für mich war es nicht das beste Buch des Jahres oder ein besonderes Lesehighlight.
Im ersten Teil, in dem die Kindheit von Amir und Hassan thematisiert wird, war ich noch richtig begeistert, das Buch hat mich total in seinen Bann gezogen und ich konnte es nicht mehr zur Seite legen. Mit sehr viel Gefühl wird Amir beschrieben, seine schwierige Beziehung zu seinem Vater und schließlich der "Verrat" an Hassan. Auch die Beschreibungen von Kabul vor dem Krieg fand ich sehr interessant.
Leider hat das Buch danach für mich stark nachgelassen. Der Teil in den USA war für mich sehr langweilig und las sich wie eine zweitklassige Familiengeschichte. Erst als Amir zurück nach Kabul fährt, kommt nochmal Schwung in die Geschichte. In diesem Teil war mir dann aber alles zu traurig, zu grausam, zu schrecklich um mir wirklich zu gefallen.
Es ist mir klar, dass man die Taliban und den Krieg in Afghanistan nicht schönreden kann oder sollte, doch manche Szenen musste ich überblättern, weil mir übel wurde. Das kann ja nicht der Sinn eines Buches sein. Manche Dinge muss man auch der Vorstellungskraft des Lesers überlassen, finde ich.
Die vielen Zufälle am Ende waren mir dann auch etwas zu viel. Die Geschichte fügt sich so perfekt, zu perfekt um wahr zu sein.
Es ist ein gutes, interessantes Buch, das einen schönen Vergleich zieht, zwischen Kabul damals und Kabul heute, das ist für mich auch der große Pluspunkt. Ich habe das Buch zum Großteil gerne gelesen und habe auch viel über Afghanistan erfahren, deshalb gibt es 4 Sterne.
Donnerstag, 28. Mai 2009
Milan Kundera - Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins
Für mich war das Buch nicht immer leicht zu lesen, aber es hat mir trotzdem gut gefallen. Sowohl die vielen philosophischen Gedanken und Erörterungen, wie auch der Hintergrund des Prager Frühlings haben sich für mich zusammen mit der Liebesgeschichte zwischen Tomas und Teresa zu einer wunderbaren Einheit zusammengefügt.
Vor allem der Wechsel zwischen den Perspektiven hat mir gefallen. Ich fand es interessant, Ereignisse sowohl aus Teresas, wie auch aus Tomas' Sicht zu erfahren, da sie Dinge oft ganz verschieden bewertet und gesehen haben. Auch dass das Liebespaar nicht ständig im Mittelpunkt steht, sondern auch die Geliebte von Tomas und deren Freund ihre eigenen Passagen im Roman haben, in denen sie im Mittelpunkt stehen, fand ich sehr gelungen.
Die Beziehung zwischen Tomas und Teresa hat mich sehr berührt. Da beide eine verschiedene Vorstellung von einer Liebesbeziehung haben, war es für die beiden nicht immer leicht, zueinander zu halten und doch haben sie über Jahre hinweg ihre Liebe bewahrt und sind zusammen geblieben.
Ich fand die Sprache und den Schreibstil auch sehr gelungen. Das Buch ist nicht so einfach geschrieben, dass man es einfach nebenbei lesen muss, es fordert die volle Konzentration, aber genau deshalb habe ich es in kürzester Zeit gelesen und sehr viel intensiver empfunden als andere Bücher. Ich werde es auch sicher ein zweites Mal lesen und mir dabei mehr Zeit lassen.
Die ganz große Begeisterung konnte das Buch trotz allem nicht auslösen, deshalb gibt es von mir "nur" 4 Sterne
Vor allem der Wechsel zwischen den Perspektiven hat mir gefallen. Ich fand es interessant, Ereignisse sowohl aus Teresas, wie auch aus Tomas' Sicht zu erfahren, da sie Dinge oft ganz verschieden bewertet und gesehen haben. Auch dass das Liebespaar nicht ständig im Mittelpunkt steht, sondern auch die Geliebte von Tomas und deren Freund ihre eigenen Passagen im Roman haben, in denen sie im Mittelpunkt stehen, fand ich sehr gelungen.
Die Beziehung zwischen Tomas und Teresa hat mich sehr berührt. Da beide eine verschiedene Vorstellung von einer Liebesbeziehung haben, war es für die beiden nicht immer leicht, zueinander zu halten und doch haben sie über Jahre hinweg ihre Liebe bewahrt und sind zusammen geblieben.
Ich fand die Sprache und den Schreibstil auch sehr gelungen. Das Buch ist nicht so einfach geschrieben, dass man es einfach nebenbei lesen muss, es fordert die volle Konzentration, aber genau deshalb habe ich es in kürzester Zeit gelesen und sehr viel intensiver empfunden als andere Bücher. Ich werde es auch sicher ein zweites Mal lesen und mir dabei mehr Zeit lassen.
Die ganz große Begeisterung konnte das Buch trotz allem nicht auslösen, deshalb gibt es von mir "nur" 4 Sterne
Freitag, 22. Mai 2009
Otto Schwerdt - Als Gott und die Welt schliefen
Otto Schwerdt hat in diesem Buch seine Erfahrungen verarbeitet, er erzählt vom Leben seiner Familie während des zweiten Weltkrieges. Zuerst musste die jüdische Familie Schwerdt im Ghetto leben, danach wurden sie in verschiedene Konzentrations- und Arbeitslager gebracht.
Ich finde es zwar einerseits wichtig, dass Berichte über diese Zeit an die Nachwelt weitergegeben werden und ich möchte auch niemandem das Recht absprechen, ein Buch über seine Erfahrungen zu schreiben. Doch nur weil man schreckliches erlebt hat und das Aufschreiben als Hilfe bei der Verarbeitung empfindet, muss man das Geschriebene noch lange nicht als Buch veröffentlichen.
Nicht jeder, der etwas zu erzählen hat, ist auch ein großer Schriftsteller. In diesem Buch wird munter von der Vergangenheitsform ins Präsens gewechselt, ohne dass das irgendeinen Sinn ergeben würde. Man hätte sich da für eine Zeitform entscheiden müssen und vielleicht das ganze Buch im Präsens schreiben, wenn man das Gefühl hat, dass man den Leser dann mehr miteinbezieht. So war das jedoch alles sehr verwirrend zu lesen.
Ich habe das Buch zwar innerhalb kürzester Zeit durchgelesen, aber es gibt andere Bücher zu diesem Thema, die einen bleibenderen Eindruck hinterlassen haben
3 Sterne
Ich finde es zwar einerseits wichtig, dass Berichte über diese Zeit an die Nachwelt weitergegeben werden und ich möchte auch niemandem das Recht absprechen, ein Buch über seine Erfahrungen zu schreiben. Doch nur weil man schreckliches erlebt hat und das Aufschreiben als Hilfe bei der Verarbeitung empfindet, muss man das Geschriebene noch lange nicht als Buch veröffentlichen.
Nicht jeder, der etwas zu erzählen hat, ist auch ein großer Schriftsteller. In diesem Buch wird munter von der Vergangenheitsform ins Präsens gewechselt, ohne dass das irgendeinen Sinn ergeben würde. Man hätte sich da für eine Zeitform entscheiden müssen und vielleicht das ganze Buch im Präsens schreiben, wenn man das Gefühl hat, dass man den Leser dann mehr miteinbezieht. So war das jedoch alles sehr verwirrend zu lesen.
Ich habe das Buch zwar innerhalb kürzester Zeit durchgelesen, aber es gibt andere Bücher zu diesem Thema, die einen bleibenderen Eindruck hinterlassen haben
3 Sterne
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3 Schafe,
Sonstige Belletristik
Freitag, 8. Mai 2009
Ralf Isau - Die Träume des Jonathan Jabbok
Jonathan Jabbok ist dreizehn Jahre alt und sitzt seit einer schweren Krankheit im Rollstuhl . Dadurch ist er natürlich in seinem Leben stark eingeschränkt und muss zusehen, wenn seine Klassenkameraden herumtollen und spielen. Als Ausgleich träumt Jonathan nachts von seinem Traumbruder Yonathan, der genau so ist wie er, nur zusätzlich noch gesund und kräftig. Yonathan lebt im Phantasieland Neschan, in dem er spannende Abenteuer erlebt und einen wichtigen Auftrag erfüllen muss.
"Die Träume des Jonathan Jabbok" ist ein sehr phantasievolles Buch, das geschickt Traum und Realität verknüpft. Immer wieder wechselt die Erzählung von Jonathan zu Yonathan und erst nach und nach merkt man, wie sehr das Schicksal und Leben der beiden verbunden ist.
Man wird sofort mitten in die Handlung geworfen und bis zu einem gewissen Punkt wird auch stetig Spannung aufgebaut. Doch in der Mitte des Buches kommt man langsam hinter das Schema, mit dem sich für Yonathan alle Probleme lösen lassen. Dadurch kehrt eine gewisse Langeweile und Eintönigkeit ein, das Buch wird immer zäher zu lesen. Auch die Passagen über Jonathan sind nicht sehr spannend und haben keinen direkten Zusammenhang zur restlichen Geschichte. Erst gegen Ende des Buches kommt wieder etwas mehr Spannung auf und die Geschichte gewinnt wieder an Schwung.
Man merkt sehr deutlich, dass das Buch für Kinder und Jugendliche geschrieben ist, doch mit etwas gutem Willen können sicher auch Erwachsene ihren Spaß damit haben.
Samstag, 2. Mai 2009
April 2009
Sabine Anders u. Katharina Maier - Liebesbriefe großer Männer 4/5
Eine schöne Auswahl von Liebesbriefen
Henry James - The Portrait of a Lady 3/5
Nur Dank der Leserunde habe ich das Buch diesmal beendet. Über weite Teile ist es langatmig, obwohl mir der Inhalt eigentlich recht gut gefallen hat.
Margaret Atwood - Gute Knochen 4/5
Eine kleine Sammlung witziger, interessanter und nachdenklich machender Kurzgeschichten
Tilman Rammstedt - Wir bleiben in der Nähe 5/5
Lesehighlight im April!
Alice Sebold - The Lovely Bones 3/5
War ganz nett und unterhaltsam zu lesen, allerdings haben mich einige Dinge dann doch zu sehr gestört.
Marc-Uwe Kling - Die Känguru-Chroniken 3/5
Ganz witzig, aber man sollte nicht zu viel davon auf einmal lesen!
John Berger - Flieder&Flagge 0
Eine etwas nichtssagende Liebesgeschichte für Zwischendurch, zu der ich keinen richtigen Zugang gefunden habe
Max Frisch - Homo Faber +
Nach viel zu langer Zeit endlich beendet und für gut befunden. Mit 12 war ich doch noch etwas zu jung für das Buch
Margaret Atwood - Der blinde Mörder 3/5
Nicht so gut, wie ich es von Margaret Atwood eigentlich gewohnt bin. Die Geschichte war stellenweise etwas langweilig und vorhersehbar. Sprachlich aber gewohnt toll.
Ralf Isau - Die Träume des Jonathan Jabbok 0/+
In der Leserunde gelesen, nette Jugendfantasy, aber auch nicht mehr. Teilweise zu einfach gestrickt und zu langweilig.
J.D. Salinger - The Catcher in the Rye 0
Eine Leselücke, die endlich geschlossen wurde. Über weite Strecken hat Holden Caulfield mich nur genervt und ich wollte das Buch am liebsten in die Ecke werfen. In der zweiten Hälfte wurde es dann aber besser.
Eine schöne Auswahl von Liebesbriefen
Henry James - The Portrait of a Lady 3/5
Nur Dank der Leserunde habe ich das Buch diesmal beendet. Über weite Teile ist es langatmig, obwohl mir der Inhalt eigentlich recht gut gefallen hat.
Margaret Atwood - Gute Knochen 4/5
Eine kleine Sammlung witziger, interessanter und nachdenklich machender Kurzgeschichten
Tilman Rammstedt - Wir bleiben in der Nähe 5/5
Lesehighlight im April!
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War ganz nett und unterhaltsam zu lesen, allerdings haben mich einige Dinge dann doch zu sehr gestört.
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Ganz witzig, aber man sollte nicht zu viel davon auf einmal lesen!
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Eine etwas nichtssagende Liebesgeschichte für Zwischendurch, zu der ich keinen richtigen Zugang gefunden habe
Max Frisch - Homo Faber +
Nach viel zu langer Zeit endlich beendet und für gut befunden. Mit 12 war ich doch noch etwas zu jung für das Buch
Margaret Atwood - Der blinde Mörder 3/5
Nicht so gut, wie ich es von Margaret Atwood eigentlich gewohnt bin. Die Geschichte war stellenweise etwas langweilig und vorhersehbar. Sprachlich aber gewohnt toll.
Ralf Isau - Die Träume des Jonathan Jabbok 0/+
In der Leserunde gelesen, nette Jugendfantasy, aber auch nicht mehr. Teilweise zu einfach gestrickt und zu langweilig.
J.D. Salinger - The Catcher in the Rye 0
Eine Leselücke, die endlich geschlossen wurde. Über weite Strecken hat Holden Caulfield mich nur genervt und ich wollte das Buch am liebsten in die Ecke werfen. In der zweiten Hälfte wurde es dann aber besser.
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