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Donnerstag, 16. Dezember 2010

José Eduardo Agualusa - Die Frauen meines Vaters


Der berühmte angolanische Musiker Faustino Manso ist gestorben. Als Laurentina, die in Portugal lebt, erfährt, dass sie seine Tochter ist und außerdem viele Halbgeschwister hat, macht sie sich auf die Reise, um ihrem Vater näher zu kommen.

In diesem Buch begleiten wir zwei Reisen, eine fiktive und eine - zumindest halbwegs - reale durch das südliche Afrika. Am Anfang wechselt Agualusa noch recht häufig zwischen den beiden Reisen, später verschwimmt die Grenze immer mehr und man weiß nicht mehr, was Fiktion und was Realität ist. Auch der Ich-Erzähler wechselt mit jedem Kapitel, was gerade am Anfang, wenn man die Personen noch nicht so gut kennt, sehr verwirrend ist.
Am Anfang hat mir das sehr schnell die Lust am Buch genommen, ich musste mich dazu zwingen, immer mal wieder ein Kapitel zu lesen. Aber gegen Ende, als ich dann auch längere Zeit am Stück in dem Buch lesen konnte, wurde es immer besser. Wer hier eine einzige Geschichte erwartet, die geradlinig erzählt wird, wird vermutlich enttäuscht sein. Das Buch erzählt sehr viele Geschichte und das Gesamtbild am Ende muss man sich Stück für Stück selbst zusammenpuzzeln.

Leider ist mir auch am Ende verborgen geblieben, warum Agualusa die reale Reise mit in das Buch aufgenommen hat. Am Anfang ist das zwar noch interessant, da man einige Parallelen ziehen kann, später ist die reale Reise nur noch überflüssig und trägt dazu bei, dass man irgendwann den Überblick verliert. Außerdem denke ich, dass einige Personen und Themen weniger dem Buch gut getan hätten.

Insgesamt hat mir das Buch aber nach den Startschwierigkeiten schon gefallen. Es war sehr interessant, mit Agualusa und seiner fiktiven Reisegruppe durch das südliche Afrika zu reisen und die Personen auf ihrer Suche begleiten zu dürfen. Man hätte aus der Geschichte aber trotzdem mehr machen können, wenn man ein kleines bisschen unnötigen Ballast weggelassen hätte.
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