Klappentext:
Die Witwe Steinunn Olafsdóttir zieht mit ihren sechs Kindern in die kleine Stadt Akureyri im Norden Islands, damit sie dort die Schule besuchen können - auch die Mädchen. Hart sind die Zeiten um 1900, unberechenbar auch die Naturgewalten. Hart ist auch die Arbeit in der Fischfabrik, wo die Frauen wochenlang im Akkord den gefangenen Hering - das Silber des Meeres - einsalzen müssen. Dennoch entdeckt Karitas, die jüngste Tochter, ihr künstlerisches Talent. Ihr größter Wunsch ist es, Malerin zu werden. Doch dann lernt sie den großen, gutaussehenden, grünäugigen Sigmar kennen und lieben, und sie steht vor der folgenschwersten Entscheidung ihres Lebens.
Meine Meinung:
Das Buch lässt einen irgendwie unbefriedigt und ratlos zurück. Der erste Teil war noch sehr interessant, Karitas war ein aufgewecktes junges Mädchen, das mit allerlei Tricks und ihrem sympathischen Wesen der Familie in allen Lebenslagen helfen konnte. Doch vor allem im zweiten Teil wird sie unerträglich. Ich kann nachvollziehen, dass es Frauen zu dieser Zeit sicherlich nicht leicht hatten, vor allem nicht mit einem Beruf wie Malerin. Doch Karitas nörgelt ständig über alles, kümmert sich weder um Haushalt noch um ihre Kinder und lässt es sogar so weit kommen, dass andere Frauen aus dem Dorf ihr Haus putzen, weil sie eine Schande für die ganze Gegend ist.
Ich glaube nicht, dass wir uns so sehr daran gewöhnt haben, nur über starke Frauen zu lesen, denn eigentlich störte mich nicht so sehr Karitas' Schwäche, wie ihre negative Art, ständiges Jammern über alles, aber den A... nicht hochkriegen um etwas zu ändern, sowas kann ich einfach nicht verstehen.
Natürlich gibt es auch positives an dem Buch, hauptsächlich habe ich es gelesen, weil ich Island als Schauplatz sehr interessant finde. Man erfährt mehr über den Alltag und die Stellung der Frau zu dieser Zeit, auch die Landschaft ist oft wunderschön beschrieben.
Auch die kurzen Szenen zu Beginn jedes Kapitels, die Karitas dann zu einem Bild verarbeitet hat, haben mir gut gefallen. Man kann dadurch gut nachvollziehen, wie sich der Stil der Künstlerin im Laufe der Jahre entwickelt, wie sie mit verschiedenen Techniken arbeitet und kann sich die entstandenen Bilder beinahe vorstellen.
Insgesamt gebe ich 3 Sterne, da es eine ganz nette Lektüre für Zwischendurch wäre, wenn der zweite Teil nicht so langweilig wäre und die gute Karitas nicht ganz so nervig.
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