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Dienstag, 19. Januar 2010

Vladimir Nabokov - Einladung zur Enthauptung

Der erste Satz: Wie das Gesetz es vorschrieb, wurde Cincinnatus C. das Todesurteil im Flüsterton mitgeteilt.

Schon dieser erste Satz sagt viel über diesen Roman aus. Er gibt einen Vorgeschmack auf die Handlung und deutet an, in was für einer absurden, verrückten Welt Cincinnatus lebt, in der es Gesetze gibt, die vorschreiben, dass ein Todesurteil dem Verurteilten im Flüsterton mitgeteilt werden muss.

Cincinnatus C. wurde verurteilt wegen Opazität, er ist zu undurchsichtig und eigensinnig für die Welt in der er lebt. Von dem fiktiven totalitären Staat, in dem der Roman spielt, erfährt man als Leser recht wenig, die Welt außerhalb der Gefängnismauern spielt keine große Rolle, zumal sich auch die Frage stellt, ob diese Welt überhaupt real ist.

Handlung gibt es nur sehr wenig, Cincinnatus sitzt als einziger Gefangener in einer riesigen Festung und wartet auf seine Hinrichtung, doch der Zeitpunkt wird ihm nicht verraten. Sporadisch hat er Besuch vom Gefängnisdirektor, seinem Anwalt, dem Wärter Rodion, später kommt noch sein Zellennachbar M'sieur Pierre dazu. Trotz der wenigen Handlung wird das Buch nie langweilig und ist interessant zu lesen (vor allem Cincinnatus' Gedanken).

Absurd ist noch gar kein Ausdruck für das, was man hier zu lesen kriegt. Eine wunderliche Szene jagt die nächste und manchmal weiß man als Leser gar nicht mehr, was man überhaupt noch glauben soll. Mir fiel es teilweise schwer, die seltsamen und skurrilen Gedankengängen nachzuvollziehen und oft driftet die Handlung so sehr ins Absurde ab, dass ich nicht mehr folgen konnte.

Allgemein hat mir das Buch aber gut gefallen: 4 Sterne

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