1. Das dickste gelesene Buch.
Giovanni Boccaccio - Das Dekameron (912 Seiten), Bewertung: 3,0
2. Das dünnste gelesene Buch.
Maurice Sendak - Wo die wilden Kerle wohnen (40 Seiten), Bewertung: 5,0 (ist allerdings ein Bilderbuch)
Kurt Tucholsky - Rheinsberg (48 Seiten), Bewertung: 3,0
3. Das älteste (Erscheinungsjahr Original) gelesene Buch.
Homer - Odyssee (720 v.Chr. ?), Bewertung: 4,0
4. Dieses Buch habe ich um meinen Geburtstag herum gelesen.
Khaled Hosseini - Drachenläufer, Bewertung: 4,0
5. Das Buch mit dem längsten Titel.
Christoph Biermann und Ulrich Fuchs - Der Ball ist rund, damit das Spiel die Richtung ändern kann, Bewertung: 4,0
6. Das Buch, welches am längsten auf dem SUB lag.
Ralf Isau - Die Träume des Jonathan Jabbok (Zugangsjahr 1996), Bewertung: 3,5
7. Dieses Buch habt ich zwar im Jahr 2009 gekauft / geschenkt bekommen, will es auch noch unbedingt lesen, aber in diesem Jahr bin ich nicht dazu gekommen.
Da gibt es viele, spontan fallen mir diese ein:
Aravind Adiga - The White Tiger
Nadeem Aslam - Maps for lost lovers
Mittwoch, 30. Dezember 2009
Dienstag, 29. Dezember 2009
Amélie Nothomb - Metaphysik der Röhren
Ich habe das Buch gestern in sehr kurzer Zeit und mit einer unheimlichen Faszination durchgelesen. Noch nie habe ich mir über die Welt aus der Sicht eines Kleinkindes Gedanken gemacht und noch nie habe ich etwas vergleichbares gelesen. Wunderbar komisch beschreibt die Autorin in diesem Buch die ersten drei Jahre im Leben eines kleinen Mädchens.
Zuerst denkt sie, dass sie Gott ist und lernt erst nach und nach die Welt kennen. Viele Dinge versteht sie nicht, oder versteht sie falsch, was zu einigen komischen und skurrilen Situationen führt. Ihre philosophischen Gedanken, aber auch ihr uneingeschränkter Egoismus und ihre Selbstverliebtheit waren interessant und spannend zu lesen.
Nach einiger Zeit war allerdings etwas die Luft raus, weil die Episoden aus ihrem Leben doch alle recht ähnlich ablaufen. Aber bevor ich anfangen konnte, mich zu langweilen, war das Buch auch schon zu Ende gelesen. Ich bin neugierig auf andere Werke der Autorin geworden und werde mich nach etwas geeignetem umschauen.
4,5 Sterne
Zuerst denkt sie, dass sie Gott ist und lernt erst nach und nach die Welt kennen. Viele Dinge versteht sie nicht, oder versteht sie falsch, was zu einigen komischen und skurrilen Situationen führt. Ihre philosophischen Gedanken, aber auch ihr uneingeschränkter Egoismus und ihre Selbstverliebtheit waren interessant und spannend zu lesen.
Nach einiger Zeit war allerdings etwas die Luft raus, weil die Episoden aus ihrem Leben doch alle recht ähnlich ablaufen. Aber bevor ich anfangen konnte, mich zu langweilen, war das Buch auch schon zu Ende gelesen. Ich bin neugierig auf andere Werke der Autorin geworden und werde mich nach etwas geeignetem umschauen.
4,5 Sterne
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Sonstige Belletristik
Montag, 28. Dezember 2009
Leila Aboulela - The Translator (dt. Die Übersetzerin)
Die junge Sudanesin Sammar lebt in Schottland und arbeitet an der dortigen Universität als Übersetzerin. Sie ist Witwe und verliebt sich in ihren Vorgesetzten Rae. Da Rae aber kein Moslem ist, scheint eine Beziehung zwischen den beiden unmöglich...
Das Buch erzählt eine sehr leise und ruhige Liebesgeschichte. Das Kennenlernen zwischen Sammar und Rae verläuft sehr langsam, beide sind sehr zurückhaltend. Rae war schon verheiratat und hat eine Tochter aus erster Ehe, Sammar hat ihren Mann durch einen Autounfall verloren. Sehr vorsichtig nähern sie sich einander an, telefonieren öfter und als Rae im Krankenhaus liegt, besucht Sammar ihn. Über ihre Gefühle wird sehr lange nicht gesprochen, alles geschieht nur in Andeutungen und Gesten.
In Rückblenden wird auch immer wieder von Sammars Vergangenheit erzählt, von ihrer Kindheit im Sudan, ihrem Ehemann Tarig, ihrer Tante, die gegen eine erneute Hochzeit war. Vor allem diese Teile des Romans haben mir gut gefallen und auch Sammars Gedanken über Religion, über Rae, der kein Moslem ist und der auch nicht konvertieren will. Man kann sehr gut den Zwiespalt, in dem Sammar steckt, nachvollziehen. Einerseits ist sie eine moderne westliche Frau, andererseits kann sie nicht mit ihrer Vergangenheit abschließen und ist gefangen in den Gesetzen und Geboten ihres früheren Lebens.
Ständig lebt Sammar in Angst, dass ihre Kollegen etwas von ihren Gefühlen für Rae merken könnten und darüber tratschen. Erst im zweiten Teil des Buches, als Sammar zu ihrer Familie in den Sudan zurückkehrt, erkennt man, woher diese Ängste kommen. Erst dann wird der Druck klar, unter dem sie durch ihre Familie steht.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, die Liebesgeschichte zwischen Sammar und Rae ist sehr schön und subtil beschrieben, Sammar blieb mir zwar durch ihre tiefe Religiosität sehr fremd, aber gerade das hat das Buch für mich interessant gemacht. Auch die Sprache ist einfach wunderschön und poetisch.
Das Ende hat mir nicht ganz so gut gefallen, deshalb vergebe ich 4,5 Sterne
Das Buch erzählt eine sehr leise und ruhige Liebesgeschichte. Das Kennenlernen zwischen Sammar und Rae verläuft sehr langsam, beide sind sehr zurückhaltend. Rae war schon verheiratat und hat eine Tochter aus erster Ehe, Sammar hat ihren Mann durch einen Autounfall verloren. Sehr vorsichtig nähern sie sich einander an, telefonieren öfter und als Rae im Krankenhaus liegt, besucht Sammar ihn. Über ihre Gefühle wird sehr lange nicht gesprochen, alles geschieht nur in Andeutungen und Gesten.
In Rückblenden wird auch immer wieder von Sammars Vergangenheit erzählt, von ihrer Kindheit im Sudan, ihrem Ehemann Tarig, ihrer Tante, die gegen eine erneute Hochzeit war. Vor allem diese Teile des Romans haben mir gut gefallen und auch Sammars Gedanken über Religion, über Rae, der kein Moslem ist und der auch nicht konvertieren will. Man kann sehr gut den Zwiespalt, in dem Sammar steckt, nachvollziehen. Einerseits ist sie eine moderne westliche Frau, andererseits kann sie nicht mit ihrer Vergangenheit abschließen und ist gefangen in den Gesetzen und Geboten ihres früheren Lebens.
Ständig lebt Sammar in Angst, dass ihre Kollegen etwas von ihren Gefühlen für Rae merken könnten und darüber tratschen. Erst im zweiten Teil des Buches, als Sammar zu ihrer Familie in den Sudan zurückkehrt, erkennt man, woher diese Ängste kommen. Erst dann wird der Druck klar, unter dem sie durch ihre Familie steht.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, die Liebesgeschichte zwischen Sammar und Rae ist sehr schön und subtil beschrieben, Sammar blieb mir zwar durch ihre tiefe Religiosität sehr fremd, aber gerade das hat das Buch für mich interessant gemacht. Auch die Sprache ist einfach wunderschön und poetisch.
Das Ende hat mir nicht ganz so gut gefallen, deshalb vergebe ich 4,5 Sterne
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Weltliteratur
Samstag, 26. Dezember 2009
Rainer M. Schröder - Das Vermächtnis des alten Pilgers
Der Autor
Rainer Maria Schröder, Jahrgang 1951, lebt nach vielseitigen Studien und Tätigkeiten in mehreren Berufen seit 1977 als freischaffender Schriftsteller in Deutschland und Amerika. Seine großen Reisen haben ihn in viele Teile der Welt geführt. Dank seiner mitreißenden Abenteuerromane ist er einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Jugendbuchromane.
Das Buch
Burg Frodebert im Hunsrück, im Jahre 1065. Die letzten Worte des alten Pilgers Vinzent werden im leidvollen Leben des 16-jährigen Marius "Niemandskind" zum lang ersehnten Lichtblick: "Folge dem Morgenstern..." Damit kann nur eines gemeint sein - er soll sich dem Kreuzfahrerheer anschließen, welches das Heilige Land von den "Ungläubigen" befreien will. Marius macht sich auf den gefahrvollen Weg nach Mainz. Doch erst nach einer langen Reihe von Abenteuern und der Begegnung mit dem jüdischen Mädchen Sarah versteht Marius, dass der alte Pilger mit seinem Vermächtnis etwas ganz anderes im Sinn hatte.
Meine Meinung
Als erstes muss ich sagen, dass das Buch seit 10 Jahre auf meinem SuB liegt. Damals, als ich es gekauft habe, war ich in der Zielgruppe (also 14 Jahre alt) und habe diese Art von Abenteuerromanen auch gerne gelesen. Inzwischen hat sich mein Geschmack grundlegend geändert, historische Romane lese ich eigentlich gar nicht. Vielleicht liegt es also daran, dass das Buch etwas schlecht weggekommen ist.
Erstens fehlte mir der rote Faden durch die Geschichte. Marius sucht zwar nach seinem Platz im Leben, da er sich als "Niemandskind" fühlt, also weder zugehörig zu seinem Onkel, dem reichen Burgherren, noch zu den armen Bauern. Diese Suche zieht sich durch das ganze Buch und wird immer wieder erwähnt, Marius erlebt aber zwischendurch zahllose Abenteuer, die nicht wirklich in einem Zusammenhang stehen. Die Geschichte kommt sehr langsam in Gang und einen durchgehenden Spannungsbogen gibt es nicht.
Zweitens fand ich die Geschichte für ein Jugendbuch arg grausam. Ich bin zwar etwas empfindlich, aber schon lange keine 14 mehr. Hätte ich das Buch damals gelesen, hätte ich es sicher nach der detailiert beschriebenen Hinrichtung eines Bauern abgebrochen. Marius wird öfter überfallen, zusammengeschlagen oder übel zugerichtet und die blutigen Auseinandersetzungen sind jeweils sehr genau erzählt. Das finde ich unnötig und auch für ein Jugendbuch nicht ganz passend.
Drittens fühlt man sich öfter, als wäre man im Religionsunterricht gelandet. Der Autor lässt keine Gelegenheit aus, um den Leser durch die Gespräche Marius' mit dem Pilger oder anderen Erwachsenen als eine Lehrstunde in Sachen Religion, Judentum vs. Christentum, Kreuzzüge etc. ausarten zu lassen. Dies ist zwar sicher informativ, aber nicht sehr geschickt in die Geschichte eingebaut.
Das Buch ist sicherlich gut recherchiert, hat einen Anhang mit Begriffserklärungen, ein Nachwort in dem historische Hintergründe erklärt werden und auch eine Karte der Stadt Mainz zu der Zeit, in der die Geschichte spielt. Auch ist die Geschichte nicht schlecht geschrieben, manchmal hat mich das Geschehen durchaus mitgerissen, aber leider waren die Momente, in denen ich mitfühlen konnte, zu selten.
Eine Bewertung fällt mir schwer, aber ich habe mich für mittelmäßige 2,5 Sterne entschieden.
Rainer Maria Schröder, Jahrgang 1951, lebt nach vielseitigen Studien und Tätigkeiten in mehreren Berufen seit 1977 als freischaffender Schriftsteller in Deutschland und Amerika. Seine großen Reisen haben ihn in viele Teile der Welt geführt. Dank seiner mitreißenden Abenteuerromane ist er einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Jugendbuchromane.
Das Buch
Burg Frodebert im Hunsrück, im Jahre 1065. Die letzten Worte des alten Pilgers Vinzent werden im leidvollen Leben des 16-jährigen Marius "Niemandskind" zum lang ersehnten Lichtblick: "Folge dem Morgenstern..." Damit kann nur eines gemeint sein - er soll sich dem Kreuzfahrerheer anschließen, welches das Heilige Land von den "Ungläubigen" befreien will. Marius macht sich auf den gefahrvollen Weg nach Mainz. Doch erst nach einer langen Reihe von Abenteuern und der Begegnung mit dem jüdischen Mädchen Sarah versteht Marius, dass der alte Pilger mit seinem Vermächtnis etwas ganz anderes im Sinn hatte.
Meine Meinung
Als erstes muss ich sagen, dass das Buch seit 10 Jahre auf meinem SuB liegt. Damals, als ich es gekauft habe, war ich in der Zielgruppe (also 14 Jahre alt) und habe diese Art von Abenteuerromanen auch gerne gelesen. Inzwischen hat sich mein Geschmack grundlegend geändert, historische Romane lese ich eigentlich gar nicht. Vielleicht liegt es also daran, dass das Buch etwas schlecht weggekommen ist.
Erstens fehlte mir der rote Faden durch die Geschichte. Marius sucht zwar nach seinem Platz im Leben, da er sich als "Niemandskind" fühlt, also weder zugehörig zu seinem Onkel, dem reichen Burgherren, noch zu den armen Bauern. Diese Suche zieht sich durch das ganze Buch und wird immer wieder erwähnt, Marius erlebt aber zwischendurch zahllose Abenteuer, die nicht wirklich in einem Zusammenhang stehen. Die Geschichte kommt sehr langsam in Gang und einen durchgehenden Spannungsbogen gibt es nicht.
Zweitens fand ich die Geschichte für ein Jugendbuch arg grausam. Ich bin zwar etwas empfindlich, aber schon lange keine 14 mehr. Hätte ich das Buch damals gelesen, hätte ich es sicher nach der detailiert beschriebenen Hinrichtung eines Bauern abgebrochen. Marius wird öfter überfallen, zusammengeschlagen oder übel zugerichtet und die blutigen Auseinandersetzungen sind jeweils sehr genau erzählt. Das finde ich unnötig und auch für ein Jugendbuch nicht ganz passend.
Drittens fühlt man sich öfter, als wäre man im Religionsunterricht gelandet. Der Autor lässt keine Gelegenheit aus, um den Leser durch die Gespräche Marius' mit dem Pilger oder anderen Erwachsenen als eine Lehrstunde in Sachen Religion, Judentum vs. Christentum, Kreuzzüge etc. ausarten zu lassen. Dies ist zwar sicher informativ, aber nicht sehr geschickt in die Geschichte eingebaut.
Das Buch ist sicherlich gut recherchiert, hat einen Anhang mit Begriffserklärungen, ein Nachwort in dem historische Hintergründe erklärt werden und auch eine Karte der Stadt Mainz zu der Zeit, in der die Geschichte spielt. Auch ist die Geschichte nicht schlecht geschrieben, manchmal hat mich das Geschehen durchaus mitgerissen, aber leider waren die Momente, in denen ich mitfühlen konnte, zu selten.
Eine Bewertung fällt mir schwer, aber ich habe mich für mittelmäßige 2,5 Sterne entschieden.
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Kinder-und Jugendbuch
Dienstag, 22. Dezember 2009
Charlotte Brontë - Jane Eyre
Nachdem ich 2 Monate an diesem Buch gelesen habe, bin ich jetzt auch endlich damit fertig und kann meine Meinung verkünden.
Am Anfang fand ich das Buch sehr angenehm zu lesen, Janes Kindheit und ihre Jugendzeit im Internat waren spannend geschildert, die kleine Jane wirkte sehr aufgeweckt und wirkte trotz ihrer eigensinnigen Art sehr sympathisch. Die Sympathie ging aber sehr schnell verloren, als sie älter wurde. Zu sehr hat sie sich meiner Meinung nach verändert, zu schnell in alle Situationen ergeben ohne je wirklich nach ihrem eigenen Glück zu streben.
Ihre Gefühle und auch die Gefühle und Motive der anderen Personen sind mir nie so wirklich klar geworden, selten konnte ich die Handlungsweise der Personen nachvollziehen. Der Funke ist bei mir einfach nicht so richtig übergesprungen und von der "großen Liebe" konnte ich nichts spüren, sie war für mich einfach nicht so beschrieben, dass ich mit den Charakteren hätte mitfühlen können.
Einige Stellen waren durchaus spannend, die "Geheimniskrämerei" fand ich allerdings eher anstrengend, weil ich immer das Gefühl hatte, etwas überlesen zu haben und deshalb der Handlung nicht richtig folgen zu können. Über die Auflösung und das Ende des Buches war ich auch nicht überrascht, da ich durch "Der Fall Jane Eyre" von Jasper Fforde doch schon vieles wusste, vielleicht hat mir auch das etwas den Spaß am Buch verdorben.
Die schon erwähnten Zufälle fand ich dann auch etwas zu viel des Guten, so klein ist die Welt nun wirklich nicht und damals war sie es sicher auch nicht.
"Jane Eyre" war für mich nur teilweise ein lesenswertes Buch, teilweise auch nur anstrengend und langweilig. Es reicht gerade noch so für 3 Sterne
Am Anfang fand ich das Buch sehr angenehm zu lesen, Janes Kindheit und ihre Jugendzeit im Internat waren spannend geschildert, die kleine Jane wirkte sehr aufgeweckt und wirkte trotz ihrer eigensinnigen Art sehr sympathisch. Die Sympathie ging aber sehr schnell verloren, als sie älter wurde. Zu sehr hat sie sich meiner Meinung nach verändert, zu schnell in alle Situationen ergeben ohne je wirklich nach ihrem eigenen Glück zu streben.
Ihre Gefühle und auch die Gefühle und Motive der anderen Personen sind mir nie so wirklich klar geworden, selten konnte ich die Handlungsweise der Personen nachvollziehen. Der Funke ist bei mir einfach nicht so richtig übergesprungen und von der "großen Liebe" konnte ich nichts spüren, sie war für mich einfach nicht so beschrieben, dass ich mit den Charakteren hätte mitfühlen können.
Einige Stellen waren durchaus spannend, die "Geheimniskrämerei" fand ich allerdings eher anstrengend, weil ich immer das Gefühl hatte, etwas überlesen zu haben und deshalb der Handlung nicht richtig folgen zu können. Über die Auflösung und das Ende des Buches war ich auch nicht überrascht, da ich durch "Der Fall Jane Eyre" von Jasper Fforde doch schon vieles wusste, vielleicht hat mir auch das etwas den Spaß am Buch verdorben.
Die schon erwähnten Zufälle fand ich dann auch etwas zu viel des Guten, so klein ist die Welt nun wirklich nicht und damals war sie es sicher auch nicht.
"Jane Eyre" war für mich nur teilweise ein lesenswertes Buch, teilweise auch nur anstrengend und langweilig. Es reicht gerade noch so für 3 Sterne
Sonntag, 13. Dezember 2009
Oscar Wilde - The Picture of Dorian Gray
Nachdem dieses tolle Buch viel zu lange auf meinem SuB lag, habe ich es dieses Jahr endlich gelesen. Schon mehrmals hatte ich damit angefangen, aber ich bin nie über die ersten Kapitel hinausgekommen, obwohl diese mir jedes Mal wieder sehr gut gefallen haben. Dank einer Leserunde auf literaturschock.de habe ich es diesmal aber durchgehalten.
Es ist zwar jetzt schon wieder etwas her, dass ich das Buch gelesen habe, aber es hat mich nachhaltig begeistert und ich denke noch gerne daran zurück. Sehr faszinierend fand ich die ganzen philosophischen Gespräche und Gedanken, die auch den Leser zum Nachdenken anregen und ganz neue Blickwinkel auf verschiedene Dinge eröffnen.
Die drei Hauptpersonen, Lord Henry, Basil und Dorian, fand ich von Anfang an sehr interessant, man kann sehr gut nachvollziehen und verfolgen, wie Dorian sich unter dem Einfluss Lord Henrys verändert und wie auch dieser selbst sich weiterentwickelt. Keine der Figuren wirkte besonders sympathisch auf mich und trotzdem konnte ich ab einem gewissen Zeitpunkt das Buch kaum mehr aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.
Kapitel 11, das einen zentralen Punkt des Buches darstellt und sehr lange und ausführlich aufzählt, mit was Dorian sich beschäftigt und für was er sich interessiert, war leider etwas langweilig und anstrengend zu lesen, ansonsten hat mir das Buch aber wirklich ausnehmend gut gefallen.
4,5 Sterne
Es ist zwar jetzt schon wieder etwas her, dass ich das Buch gelesen habe, aber es hat mich nachhaltig begeistert und ich denke noch gerne daran zurück. Sehr faszinierend fand ich die ganzen philosophischen Gespräche und Gedanken, die auch den Leser zum Nachdenken anregen und ganz neue Blickwinkel auf verschiedene Dinge eröffnen.
Die drei Hauptpersonen, Lord Henry, Basil und Dorian, fand ich von Anfang an sehr interessant, man kann sehr gut nachvollziehen und verfolgen, wie Dorian sich unter dem Einfluss Lord Henrys verändert und wie auch dieser selbst sich weiterentwickelt. Keine der Figuren wirkte besonders sympathisch auf mich und trotzdem konnte ich ab einem gewissen Zeitpunkt das Buch kaum mehr aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.
Kapitel 11, das einen zentralen Punkt des Buches darstellt und sehr lange und ausführlich aufzählt, mit was Dorian sich beschäftigt und für was er sich interessiert, war leider etwas langweilig und anstrengend zu lesen, ansonsten hat mir das Buch aber wirklich ausnehmend gut gefallen.
4,5 Sterne
Donnerstag, 3. Dezember 2009
Leylâ Erbil - Eine seltsame Frau
Klappentext
Die neunzehnjährige Studentin Nermin erfährt am eigenen Leib, was es bedeutet, erwachsen zu werden in einer Gesellschaft, die ihr ein traditionelles Frauenbild entgegenhält. Die Mutter keift, wenn sie zu spät nach Hause kommt, und verlangt Keuschheit bis zur Hochzeit. Also muss sie lügen und sich verstecken, wenn sie, wie all ihre Freundinnen, zu den Tanzpartys geht, sich verliebt, Liebeserklärungen entgegennimmt und abwehrt.
Die Erkundung ihres Ichs geht einher mit der Erforschung der Stadt. In den Istanbuler Cafés und Künstlerkneipen sucht sie Inspiration und Offenheit. Doch die etablierten Literaten verweigern ihr als Frau die intellektuelle Anerkennung. Sie schließt sich den linken Gruppen an. Doch bald spürt sie, die Hinwendung zum »Volk« ist abstrakt, einengend und trügerisch. Aber Nermin gibt die Hoffnung auf eine humanere Welt nicht auf.
Meine Meinung
Nachdem ich den Klappentext gelesen habe, hätte ich eigentlich eine Geschichte über eine junge Frau erwartet, die gegen das traditionelle Frauenbild kämpft und sich auflehnt. Nebenbei hatte ich gehofft, etwas mehr über die Rolle der Frau in der Türkei zu erfahren, aber meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt.
Der erste Teil des Buches ist in Form von Tagebucheinträgen geschrieben. Aus der Sicht von Nermin erfährt man von ihren Freunden, der Universität, ihrer Tätigkeit als Schriftstellerin und von linken Gruppen, für die sie sich teilweise engagiert. Sehr viel muss man sich aber selbst zusammenreimen, schon auf den ersten Seiten werden unendlich viele Namen genannt, die Personen werden nicht weiter eingeführt, man kann sich kaum merken, wer diese ganzen Leute sein sollen und in welchem Zusammenhang sie stehen. Alle Episoden werden in wenigen Zeilen abgehandelt, dann folgt wieder ein nicht näher bestimmter Zeitsprung. Als man endlich das Gefühl hat, sich etwas zurecht gefunden zu haben ist das Kapitel zu Ende.
Im zweiten Teil ist Nermins todkranker Vater der Erzähler. Er blickt auf sein Leben zurück, doch auch dieser Teil ist sehr verwirrend geschrieben, man hat das Gefühl, dass der Vater teilweise phantasiert und nicht mehr richtig zwischen Realität und Traum unterscheiden kann, was nicht zum allgemeinen Verständnis beiträgt. Diesen Teil habe ich nur noch überflogen, weil ich dem Geschehen absolut nicht folgen konnte und den Zusammenhang zu Nermins Geschichte auch nicht erkannt habe.
Erst der letzte Teil wird einigermaßen interessant, darin ist Nermin schon erwachsen und blickt auf ihr Leben zurück. Doch zu diesem späten Zeitpunkt konnte ich mich auch nicht mehr mit dem Buch anfreunden und darüber hinwegsehen, dass der Rest reine Quälerei und Zeitverschwendung war.
2 Sterne
Die neunzehnjährige Studentin Nermin erfährt am eigenen Leib, was es bedeutet, erwachsen zu werden in einer Gesellschaft, die ihr ein traditionelles Frauenbild entgegenhält. Die Mutter keift, wenn sie zu spät nach Hause kommt, und verlangt Keuschheit bis zur Hochzeit. Also muss sie lügen und sich verstecken, wenn sie, wie all ihre Freundinnen, zu den Tanzpartys geht, sich verliebt, Liebeserklärungen entgegennimmt und abwehrt.
Die Erkundung ihres Ichs geht einher mit der Erforschung der Stadt. In den Istanbuler Cafés und Künstlerkneipen sucht sie Inspiration und Offenheit. Doch die etablierten Literaten verweigern ihr als Frau die intellektuelle Anerkennung. Sie schließt sich den linken Gruppen an. Doch bald spürt sie, die Hinwendung zum »Volk« ist abstrakt, einengend und trügerisch. Aber Nermin gibt die Hoffnung auf eine humanere Welt nicht auf.
Meine Meinung
Nachdem ich den Klappentext gelesen habe, hätte ich eigentlich eine Geschichte über eine junge Frau erwartet, die gegen das traditionelle Frauenbild kämpft und sich auflehnt. Nebenbei hatte ich gehofft, etwas mehr über die Rolle der Frau in der Türkei zu erfahren, aber meine Erwartungen wurden leider nicht erfüllt.
Der erste Teil des Buches ist in Form von Tagebucheinträgen geschrieben. Aus der Sicht von Nermin erfährt man von ihren Freunden, der Universität, ihrer Tätigkeit als Schriftstellerin und von linken Gruppen, für die sie sich teilweise engagiert. Sehr viel muss man sich aber selbst zusammenreimen, schon auf den ersten Seiten werden unendlich viele Namen genannt, die Personen werden nicht weiter eingeführt, man kann sich kaum merken, wer diese ganzen Leute sein sollen und in welchem Zusammenhang sie stehen. Alle Episoden werden in wenigen Zeilen abgehandelt, dann folgt wieder ein nicht näher bestimmter Zeitsprung. Als man endlich das Gefühl hat, sich etwas zurecht gefunden zu haben ist das Kapitel zu Ende.
Im zweiten Teil ist Nermins todkranker Vater der Erzähler. Er blickt auf sein Leben zurück, doch auch dieser Teil ist sehr verwirrend geschrieben, man hat das Gefühl, dass der Vater teilweise phantasiert und nicht mehr richtig zwischen Realität und Traum unterscheiden kann, was nicht zum allgemeinen Verständnis beiträgt. Diesen Teil habe ich nur noch überflogen, weil ich dem Geschehen absolut nicht folgen konnte und den Zusammenhang zu Nermins Geschichte auch nicht erkannt habe.
Erst der letzte Teil wird einigermaßen interessant, darin ist Nermin schon erwachsen und blickt auf ihr Leben zurück. Doch zu diesem späten Zeitpunkt konnte ich mich auch nicht mehr mit dem Buch anfreunden und darüber hinwegsehen, dass der Rest reine Quälerei und Zeitverschwendung war.
2 Sterne
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Weltliteratur
November 2009
Ann Pearlman - Der Christmas Cookie Club 4/5
Nette vorweihnachtliche Lektüre, zusätzlich gibt's noch Plätzchenrezepte und Informationen über Backzutaten
Kate Jacobs - The Friday Night Knitting Club 2,5/5
Ganz nette Geschichte über eine Gruppe sehr unterschiedlicher Frauen, die sich jede Woche zum Stricken trifft. Irgendewann driftet das ganze aber ins absurde ab, drückt nur noch auf die Tränendrüse und wird zu vorhersehbar.
Arthur Miller - Death of a Salesman 4/5
Ein sehr berührendes Stück über die negative Seite des "American Dream". Auch von der Struktur her ganz interessant.
Xinran - Miss Chopsticks 5/5
Ein ganz tolles Buch über 3 junge Mädchen vom Land, die in der Stadt ihr Glück finden. Nebenbei erfährt man noch viel interessantes über China
Leyla Erbil - Eine seltsame Frau 2/5
Ein sehr anstrengendes Buch über eine junge Frau in der Türkei, die aus bestehenden Zwängen ausbrechen will. Sehr verwirrend geschrieben...
Sophie Kinsella - Shopaholic Ties the Knot 3,5/5
Becky Bloomwood macht immer Spaß, diesmal hat sie mich aber teilweise mit ihrer Entscheidungsunfreudigkeit genervt. Und das Shoppen kam in diesem Teil zu kurz!
Markus Zusak - I Am The Messenger 3/5
Ich hatte mir von diesem Buch so viel mehr erwartet, schade, dass es nur so vor sich hin plätschert und die Geschichte mich nicht richtig mitgerissen hat.
Gianbattista Basile - L'ignorante 3/5
Nur mal wieder was für mein Italienisch tun, die Geschichte war für Anfänger aufbereitet mit Worterklärungen und Übungsaufgaben.
Sophie Kinsella - The Undomestic Goddess 3,5/5
Das erste Buch von Sophie Kinsella, das ich außerhalb der Shopaholic-Reihe gelesen habe. War eher nur ein durchschnittliches Buch, das etwas vorhersehbar und klischeebeladen war. Aber ganz nette Unterhaltung.
Wolfdietrich Schnurre - Als Vaters Bart noch rot war 4/5
Vater-Sohn-Geschichten aus dem Berlin der 30er Jahre. Sehr abwechslungsreich, von lustig bis traurig ist alles dabei!
Nette vorweihnachtliche Lektüre, zusätzlich gibt's noch Plätzchenrezepte und Informationen über Backzutaten
Kate Jacobs - The Friday Night Knitting Club 2,5/5
Ganz nette Geschichte über eine Gruppe sehr unterschiedlicher Frauen, die sich jede Woche zum Stricken trifft. Irgendewann driftet das ganze aber ins absurde ab, drückt nur noch auf die Tränendrüse und wird zu vorhersehbar.
Arthur Miller - Death of a Salesman 4/5
Ein sehr berührendes Stück über die negative Seite des "American Dream". Auch von der Struktur her ganz interessant.
Xinran - Miss Chopsticks 5/5
Ein ganz tolles Buch über 3 junge Mädchen vom Land, die in der Stadt ihr Glück finden. Nebenbei erfährt man noch viel interessantes über China
Leyla Erbil - Eine seltsame Frau 2/5
Ein sehr anstrengendes Buch über eine junge Frau in der Türkei, die aus bestehenden Zwängen ausbrechen will. Sehr verwirrend geschrieben...
Sophie Kinsella - Shopaholic Ties the Knot 3,5/5
Becky Bloomwood macht immer Spaß, diesmal hat sie mich aber teilweise mit ihrer Entscheidungsunfreudigkeit genervt. Und das Shoppen kam in diesem Teil zu kurz!
Markus Zusak - I Am The Messenger 3/5
Ich hatte mir von diesem Buch so viel mehr erwartet, schade, dass es nur so vor sich hin plätschert und die Geschichte mich nicht richtig mitgerissen hat.
Gianbattista Basile - L'ignorante 3/5
Nur mal wieder was für mein Italienisch tun, die Geschichte war für Anfänger aufbereitet mit Worterklärungen und Übungsaufgaben.
Sophie Kinsella - The Undomestic Goddess 3,5/5
Das erste Buch von Sophie Kinsella, das ich außerhalb der Shopaholic-Reihe gelesen habe. War eher nur ein durchschnittliches Buch, das etwas vorhersehbar und klischeebeladen war. Aber ganz nette Unterhaltung.
Wolfdietrich Schnurre - Als Vaters Bart noch rot war 4/5
Vater-Sohn-Geschichten aus dem Berlin der 30er Jahre. Sehr abwechslungsreich, von lustig bis traurig ist alles dabei!
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Monatsrückblick
Mittwoch, 2. Dezember 2009
Xinran - Die namenlosen Töchter
Dieses Buch hat mich lange beschäftigt und lange nicht losgelassen, leider war es dann doch viel zu schnell durchgelesen.
3 von 6 Töchtern, die auf dem Land großgeworden sind, gehen in die Stadt um dort zu arbeiten und etwas Geld für die Eltern zu verdienen. Dabe finden sie nicht nur ihr persönliches Glück und ihre Erfüllung, sondern können ihren Eltern auch beweisen, dass nicht nur Söhne für das Wohl der Familie sorgen können.
Die 3 Schwestern sind charakterlich sehr unterschiedlich und machen auch ganz unterschiedliche Erfahrungen. Vor allem der Lebensweg der "dummen" Fünf, die nicht lesen und schreiben kann, aber durch ihre ganz individuellen Fähigkeiten trotzdem Erfolg hat, hat mich sehr berührt.
In "Die namenlosen Töchter" erfährt man viel über China, die Unterschiede zwischen dem Landleben und dem Leben in der Stadt und auch viel über den ganz normalen Alltag der Leute. Dadurch entstand für mich ein ganz anderes und viel positiveres Bild von China, als man es in den Medien oft vermittelt bekommt. Außerdem ist es faszinierend, die Sitten und Bräuche und auch die Lebensweise der Chinesen näher kennenzulernen.
Sehr interessant fand ich auch das Vorwort der Übersetzerin (in der englischen Ausgabe), in dem sie auf einige Probleme bei der Übersetzung aus dem Chinesischen eingeht und auch das Nachwort der Autorin selbst, in dem sie erzählt, wie sie die drei Mädchen, auf denen die Mädchen im Buch basieren, kennengelernt hat und wie ihre Geschichten weitergingen.
Für mich definitiv
3 von 6 Töchtern, die auf dem Land großgeworden sind, gehen in die Stadt um dort zu arbeiten und etwas Geld für die Eltern zu verdienen. Dabe finden sie nicht nur ihr persönliches Glück und ihre Erfüllung, sondern können ihren Eltern auch beweisen, dass nicht nur Söhne für das Wohl der Familie sorgen können.
Die 3 Schwestern sind charakterlich sehr unterschiedlich und machen auch ganz unterschiedliche Erfahrungen. Vor allem der Lebensweg der "dummen" Fünf, die nicht lesen und schreiben kann, aber durch ihre ganz individuellen Fähigkeiten trotzdem Erfolg hat, hat mich sehr berührt.
In "Die namenlosen Töchter" erfährt man viel über China, die Unterschiede zwischen dem Landleben und dem Leben in der Stadt und auch viel über den ganz normalen Alltag der Leute. Dadurch entstand für mich ein ganz anderes und viel positiveres Bild von China, als man es in den Medien oft vermittelt bekommt. Außerdem ist es faszinierend, die Sitten und Bräuche und auch die Lebensweise der Chinesen näher kennenzulernen.
Sehr interessant fand ich auch das Vorwort der Übersetzerin (in der englischen Ausgabe), in dem sie auf einige Probleme bei der Übersetzung aus dem Chinesischen eingeht und auch das Nachwort der Autorin selbst, in dem sie erzählt, wie sie die drei Mädchen, auf denen die Mädchen im Buch basieren, kennengelernt hat und wie ihre Geschichten weitergingen.
Für mich definitiv
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