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Montag, 19. Dezember 2011

Àlex Rovira & Francesc Miralles - Einsteins Versprechen


Javier arbeitet als Drehbuchautor bei einem Radiosender und führt ein ruhiges, beschauliches Leben. Doch aus diesem Zustand wird er jäh herausgerissen, als er bei einer Sendung über Albert Einstein mitmacht und einen geheimnisvollen Brief erhält. Von da an läuft alles aus dem Ruder und er macht sich mit weiblicher Begleitung auf den Weg rund um die Welt.

Den beiden Autoren ist ein spannendes Buch gelungen, das man sicherlich am Stück verschlingen kann, wenn man gerade genügend Zeit hat. Durch die Mischung aus der realen Biographie Albert Einsteins und dem fiktiven Abenteuer der Protagonisten wird das Buch nie langweilig und bietet immer wieder Neues.

Doch leider finde ich, dass die Geschichte etwas mehr Raum verdient und benötigt hätte. Zwar kann ich nachvollziehen, dass Javier und seine Begleiterin immer in Eile sind, trotzdem hätte ich mir etwas weniger Hektik im Buch gewünscht. Den Protagonisten bleibt kaum Zeit die Geschehnisse zu verdauen, sie stürzen von einem beobachteten Mord in die nächste Stadt zur nächsten Verfolgungsjagd, ohne dass die jeweilige Szene besonders ausführlich beschrieben wäre. 100-200 Seiten mehr hätten nicht geschadet (und ich habe eigentlich eine Abneigung gegen dicke Bücher!), dann wäre das Buch nicht so oberflächlich und am Ende wäre bei mir mehr als ein "Oh, schon vorbei?" hängengeblieben.

Auch die Gefühle zwischen den beiden Hauptfiguren wirkt - wie so vieles andere im Roman - etwas aufgesetzt und erzwungen. Vielleicht war es den Autoren wichtig, dass jeder Leser etwas für sich im Buch finden kann. Wissenschaft, Action, Mord und jetzt auch noch Liebe. Hier wäre weniger dann mehr gewesen. Oder eben doch mehr Seiten und mehr Platz, damit diese Gefühle nachvollziehbar für mich als Leser werden.

Auch das Ende fand ich sehr albern und an den Haaren herbeigezogen. Mir war zwar schon die ganze Zeit klar, dass es keine wissenschaftliche Erkenntnis Einsteins geben kann, die bisher vor der Menschheit verborgen geblieben ist, allerdings hatte ich auch nicht mit so einem albernen Ende gerechnet. Was Albert Einstein da in den Mund gelegt wird, ist wirklich eine Frechheit und so einem Genie nicht würdig. Und dass das ganze auch noch in die Esoterik-Schiene abdriftet, ist wirklich mehr als ich ertragen konnte.

Fazit: Wer Bücher von Dan Brown mag, wird hier vielleicht auch seine Freude haben. Hätte das Buch etwas mehr Raum von seinen Autoren bekommen, hätte es auch wirklich gut sein können - vom Ende einmal abgesehen. Für solide Unterhaltung vergebe ich , auch wenn der Text sich jetzt so liest, als hätte ich das Buch ganz schrecklich gefunden.

1 Kommentar:

  1. Der Klappentext hat eigentlich Lust auf das Buch gemacht, aber Deine Rezension wirkt leider weniger überzeugend. Ich finde Bücher mit verschiedenen Leseebenen - Krimi, historischer Roman, etc. - ganz toll siehe beispielsweise Der Name der Rose. Aber das ist natürlich sehr anspruchsvoll und gelingt nur in wenigen Fällen...

    Tolle Rezension auf jeden Fall - ich habe sie auch schon verlinkt!

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