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Sonntag, 6. Februar 2011

Alexander Felden - Rabenschwarz

Ausgerechnet Blackrock Manor, das geheimnisvolle Spukhotel mitten im Wald, soll Ziel des Schulausfluges werden. Mister Schwarz, der Geschichtslehrer, will seiner Klasse beweisen, dass es dort nicht spukt und man mit ein bisschen Vernunft die seltsamen Vorkommnisse in der Ruine erklären kann. Doch bald passieren Dinge, die mit reiner Vernunft eben nicht mehr zu verstehen sind. Ian und seine Freunde geraten immer wieder in Gefahr beim Versuch, die Rätsel um das Spukhotel zu lösen.

Alexander Felden ist mit "Rabenschwarz" ein sehr spannendes Jugendbuch gelungen. Seine Jugendlichen sind zwar Stereotypen, es gibt den Draufgänger, den Vernünftigen, den Klassenclown, die besserwisserische Streberin, wie man sie in jeder Schulklasse finden wird. Das hat mich aber nicht sonderlich gestört, da es jugendlichen Lesern einfacher gemacht wird, sich mit Ian und Co zu identifizieren und auch einzelne Personen aus der eigenen Klasse in den Figuren wiederzuerkennen. Auch das Alter der Protagonisten ist nicht festgelegt, was dem Leser die Möglichkeit gibt, sich diese im eigenen Alter vorzustellen.

Lange Zeit tappt man mit Ian und seinen Freunden im Dunkeln, kann sich nicht vorstellen, was das Geheimnis von Blackrock Manor ist. Es gibt immer wieder Hinweise, die man wie ein Puzzle zusammensetzen muss, man wird durchaus zum Miträtseln eingeladen. Einige Szenen sind ganz schön furchteinflößend und gruselig, ich hätte als Jugendliche sicher Angst bekommen und habe mich selbst jetzt als Erwachsene nicht getraut, das Buch abends zu Ende zu lesen. Sicher gibt es aber heute etwas weniger sensible Jugendliche, die mit so einem Buch besser umgehen können.

Das Ende hat mich dann leider nicht komplett überzeugt, da es ein großes Durcheinander mit sehr vielen Wendungen und Informationen war. Da wäre weniger meiner Meinung nach mehr gewesen, oder man hätte einige Sachen schon etwas früher aufklären müssen. Auch geht es für ein Jugendbuch ein bisschen grausam zu. Dass das Buch nicht komplett in sich abgeschlossen ist, habe ich schon erwartet, es sind noch zwei Fortsetzungen geplant, die allerdings noch nicht erschienen sind.

Sprachlich ist das Buch sehr angenehm zu lesen und ist auch etwas anspruchsvoller geschrieben, driftet nicht in den "Slang" der Jugendlichen ab. Etwas gewöhnungsbedürftig ist, dass die wörtliche Rede kursiv gesetzt ist, aber auch das nimmt man nach wenigen Seiten kaum noch wahr. Rabenschwarz ist im Selbstverlag erschienen, was aber niemanden abschrecken sollte, dieses gelungene Jugendbuch zu lesen. Von mir bekommt es wegen einiger Mängel und einem eher schwachen Ende nur , ich bin aber trotzdem gespannt auf den nächsten Teil und hoffe, dass er bald erscheinen wird.

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