Malvina ist dreizehn und bis zu ihrem 14. Geburtstag in zwei Wochen soll sich einiges in ihrem Leben ändern. Sie will bis da hin einen Freund haben und sich von ihrer Familie nicht mehr alles gefallen lassen. Bis hier hin hört sich das alles nach einem ganz normalen Teenager an, der sich von der Familie unverstanden fühlt. Bei Malvina geht das aber alles noch einen Schritt weiter. Da gibt es nämlich noch den Großvater, den Malvina jeden Tag in den Ferien besuchen soll und der sich nicht verhält, wie ein Großvater sich seiner Enkeltochter gegenüber verhalten sollte. Mehr möchte ich über den Inhalt auch gar nicht verraten.
Das Buch hat mich komplett in seinen Bann gezogen. Hätte ich nicht an einer Leserunde teilgenommen, hätte ich es wohl an einem Stück durchgelesen. Im Nachhinein bin ich aber froh, dass ich immer wieder eine Pause eingelegt habe und mir die Zeit genommen habe, über das Gelesene nochmal nachzudenken.
Die Geschichte wird aus Malvinas Sicht erzählt, somit ist die Sprache sehr einfach, die Erzählweise eher kindlich. Allerdings trägt genau diese Perspektive dazu bei, dass man sich sofort fühlt, als würde man selbst in Malvinas Haut stecken. Der übermäßig strenge Vater, die Mutter, die dank ihrer Migräne nur im Bett liegt und ihre Kinder als Belastung empfindet, die älteren Geschwister, die Malvina nicht ernst nehmen, sie alle sind sehr lebensnah beschrieben.
Am besten haben mir die positiven Szenen gefallen. Malvinas Erinnerungen an den vergangenen Sommer, in dem sie viel Zeit mit ihrer besten Freundin Lizzy verbracht hat und ihre langsame, vorsichtige Annäherung an einen Jungen aus der Nachbarschaft sind angenehm zu lesen und lockern die bedrohliche Atmosphäre, die sonst im Buch herrscht, deutlich auf. Was das Buch aber besonders macht, sind nicht die Spiele mit der Freundin oder die jugendliche Liebe, sondern der subtile Umgang, mit einem schwierigen Thema.
Auf mich hat "Rotkäppchen muss weinen" einen unglaublichen Sog ausgewirkt, es ist ein Buch, das mich auch nach dem Lesen noch beschäftigt und nicht mehr losgelassen hat. Für mich ein absoluter Buchtipp und
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