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Samstag, 5. Februar 2011

Oliver Plaschka, Alexander Flory, Matthias Mösch - Der Kristallpalast


Was passiert, wenn drei Autoren zusammen ein Buch schreiben? Zuerst war ich skeptisch, aber da ich die anderen beiden Bücher von Oliver Plaschka sehr mochte, habe ich "Der Kristallpalast" natürlich trotzdem gelesen. Und da sich die Handlung auf drei Hauptpersonen aufteilt, die jeweils aus der Ich-Perspektive erzählen, merkt man gar nicht, dass das Buch von drei verschiedenen Personen geschrieben wurde. Der Stil und die Erzählweise bei den drei Protagonisten wäre sicher auch unterschiedlich gewesen, hätte nur ein Autor das komplette Buch geschrieben. Enthalten ist auch ein interessantes Nachwort, in dem Oliver Plaschka erzählt, wie das Buch entstanden ist und wie die Zusammenarbeit funktioniert hat. Auch hier geht er kurz darauf ein, da man das Nachwort am besten erst nach dem Buch liest.

Nun aber zum Buch und zur Geschichte selbst. Der Schauplatz dieses Buches ist London im Jahr 1851, kurz bevor die Weltausstellung eröffnet werden soll. Die Handlung lässt sich gar nicht so leicht zusammenfassen, ohne zu viel zu verraten. Es gibt drei sehr unterschiedliche Protagonisten, verschiedene geheimnisvolle Gruppierungen mit verschiedenen Zielen, mysteriöse Artefakte, Kristalle und Waffen... und irgendwie führen alle Spuren zum Kristallpalast.

Das Buch ist sehr spannend und temporeich, vor allem durch den Wechsel zwischen den drei Hauptpersonen. Die Handlung findet innerhalb weniger Tage statt, eine Verschnaufpause gibt es da nicht. Allerdings fand ich es auch sehr kompliziert, den Überblick über die vielen Personen zu behalten, die unterschiedlichen Organisationen angehören und deren Ziele nur selten klar waren. Die Diskussionen und gemeinsamen Spekulationen in der Leserunde waren dabei sehr hilfreich und haben mir Zusammenhänge verdeutlicht, die ich alleine sicher übersehen hätte. Man muss sich mit dem Buch schon intensiv beschäftigen, um alle Hinweise mitzukriegen und nichts wichtiges zu überlesen.

Das Ende hatte ich mir dann auch etwas spektakulärer vorgestellt, als es eigentlich war, der große Aha-Effekt und die ganze große Begeisterung wie bei "Die Magier von Montparnasse" blieben diesmal aus. Ich habe das Buch gerne gelesen, es hat mich gut unterhalten und mich viele Tage in Gedanken beschäftigt, trotzdem ist der Funke diesmal nicht ganz übergesprungen und es gibt "nur" .

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