Auf
Lesen beflügelt habe ich folgendes Stöckchen entdeckt und da mir die Fragen gut gefallen, gibt es hier jetzt meine Antworten:
Ein Buch das...
...dich zum lachen gebracht hat.
Das Buch, das ich momentan lese,
Mensch, Paul! von Anette Göttlicher, finde ich wirklich witzig. Auch in den Vorgänger-Büchern über Marie und Paul gibt es immer was zu lachen. Maries Tagebucheinträge sind so geschrieben, als würde man sich mit der besten Freundin unterhalten und das ist einfach unterhaltsam und witzig zu lesen.
...dich zum weinen gebracht hat.
Das schaffen viele Bücher, ich bin ja so nah am Wasser gebaut, da muss nur irgendwas trauriges oder besonders rührendes passieren und dann fließen die Tränchen. Richtig schlimm hat mich
Jeden Tag, jede Stunde von Nataša Dragnić mitgenommen. Diese schicksalhafte Liebe zwischen einem Paar, das nie zusammensein kann ist einfach so dramatisch und so traurig.
...dich nachdenklich gemacht hat.
Auch hier gibt es viele Bücher. Nachdenklich machen mich hauptsächlich Bücher, die aus mir fremden Regionen und Kulturkreisen kommen. Wenn ich z.B. über Frauen lese, die keine Rechte haben und sich ihrem Mann komplett unterordnen müssen, beschäftigt mich diese Thematik noch lange nach der Lektüre. Ein Beispiel hierfür wäre
Ein so langer Brief von Mariama Bâ, in dem sich der Mann der Erzählerin einfach eine jüngere Ehefrau nimmt und sie allein mit ihrem alten Leben und den Kindern zurücklässt.
...dich nicht los gelassen hat.
Das kann ich gar nicht so sehr vom vorhergehenden Punkt trennen. Wenn mich etwas nachdenklich macht, dann lässt es mich oft auch lange nichit los. Die Antwort oben passt also eigentlich auch hier, aber ich habe mir trotzdem noch ein konkretes Beispiel überlegt: Ein Buch, das mir gar nicht so besonders gut gefallen hat,
Atlas für verschollene Liebende von Nadeem Aslam, verfolgt mich fast ein Jahr nachdem ich es gelesen habe noch immer in Gedanken. Gerade weil es auch in diesem Buch viele schlimme Szenen gibt, in denen Frauen aus diversen nichtigen Gründen misshandelt, verstoßen oder sogar getötet werden.
...dich total enttäuscht hat.
Total enttäsucht hat mich zum Glück schon lange kein Buch mehr, zumindest keines, an das ich ursprünglich sehr hohe Erwartungen hatte. Weil ich es heute in der Handtasche meiner Kollegin gesehen habe, fällt mir aber spontan
Der Fall Jane Eyre von Jasper Fforde ein. Ich hatte nur gutes über dieses Buch und die gesamte Reihe um Thursday Next gehört und wollte das Buch unbedingt lesen, konnte aber relativ wenig damit anfangen und habe mich durchgequält. Vielleicht lag es daran, dass ich Jane Eyre damals noch nicht gelesen hatte, vielleicht liegt mir aber auch diese Art von Humor nicht. In letzter Zeit habe ich mir aber überlegt, dass ich das Buch vielleicht nochmal lesen möchte, da manche Bücher auch einfach nicht zu manchen Stimmungen oder Zeiten passen, aber eigentlich doch gut wären.
...dich überwältigt hat.
Es ist schon ein paar Jahre her, dass ich dieses Buch gelesen habe und es war auch ein harter Kampf bis ich die 1000 Seiten hinter mich gebracht hatte, aber trotzdem hat mich
Ulysses von James Joyce überwältigt. Es ist einfach faszinierend, was man allein mit Sprache alles machen kann und wie man von nur einem einzigen Tag auf 1000 Seiten erzählen kann.
...dich positiv überrascht hat.
Da gibt es ein gutes Beispiel und zwar ein Buch, das ich eigentlich nie lesen wollte. Ich hatte von Gabriel Garcia Márquez schon "Chronik eines angekündigten Todes" gelesen und nicht sonderlich gemocht und "Die Liebe in den Zeiten der Cholera" nach 50 Seiten abgebrochen. Mein Freund hat mir unabhängig davon
Hundert Jahre Einsamkeit zu Weihnachten geschenkt und so war ich gezwungen, es auch zu lesen. In Angriff genommen habe ich es dann mehrere Monate später, als es in meinem Lesekreis besprochen werden sollte. Und man mag es kaum glauben, ich fand es sehr faszinierend und auch wenn es nicht immer leicht zu lesen war.
...du nicht beenden wolltest, weil es so gut war.
Als ich noch jünger war, habe ich manchmal ein Buch gelesen und als ich am Ende war, gleich nochmal von vorne angefangen. Jetzt bin ich am Ende des Buches in Gedanken schon beim nächsten und plane ein erneutes Lesen für irgendwann in mehreren Jahren, wenn überhaupt. Es gab auch schon lange kein Buch mehr, bei dem ich richtig traurig war, als ich es zu Ende gelesen hatte. Beim letzten
Harry Potter Band habe ich mir zwar schon gewünscht, dass er noch dicker wäre, allerdings hatte ich nicht das Bedürfnis, das Buch sofort ein zweites Mal zu lesen. Vielleicht lernt man als Erwachsener aber auch, dass manche Dinge irgendwann enden müssen, egal wie sehr man sich wünscht, dass sie für immer weitergehen...
...du nicht aus der Hand legen konntest.
Es ist mir ja fast unangenehm das zuzugeben, weil ich das Buch nicht so besonders gut fand, aber das letzte Buch, das ich absolut nicht mehr aus der Hand legen konnte war
The Hunger Games von Suzanne Collins, also der erste Teil der
Tribute von Panem. Ich habe es innerhalb kürzester Zeit gelesen, weil es einen unglaublichen Sog entwickelt und man einfach nicht mehr aufhören kann zu lesen. Aber es hat mir gar nicht gefallen, dass man so in die Rolle des perversen, voyeuristischen Zuschauers gedrängt wird, der diese Todes-Spiele fasziniert verfolgt.
...du abgebrochen hast.
Ich breche sehr selten Bücher ab, meistens wähle ich schon von Anfang an sehr sorgfältig aus, was ich lesen möchte und meistens liege ich da auch richtig. Ein Buch, das ich bei vorablesen.de gewonnen habe und von dem mir die Leseprobe auch noch ganz gut gefallen hatte, musste ich allerdings abbrechen. Es handelte sich um
Das Herz ihrer Tochter von Jodi Picoult. So viel Klischee und übersinnlichen Unsinn habe ich noch nie vorher auf 100 Seiten gelesen.
...du eigentlich nie lesen wolltest.
Eines der Bücher, die ich nie lesen wollte, habe ich ja schon bei dem Punkt der Bücher, die mich positiv überrascht haben erwähnt. Ein anderes Beispiel hierfür ist
Die Elfen von Bernhard Hennen. Allein der Umfang von 900 Seiten und die 6 (?) ähnlich dicken Nachfolge-Bände haben mich abgeschreckt. Da ich aber so viele positive Stimmen zu diesem Buch gehört hatte, wollte ich mir doch selbst ein Bild machen. Und ich bleibe bei meiner Meinung, dass 900 Seiten für ein Buch einfach zu viel sind und ich mit dieser Art von Fantasy einfach nichts anfangen kann.
...du als letztes in der Schule gelesen hast.
Die Schule ist inzwischen schon viele Jahre her, so genau kann ich mich an die Lektüre von damals nicht erinnern. In der Oberstufe war auf jeden Fall
Faust dabei und
Der Vorleser von Bernhard Schlink. Und auch sonst die ganzen üblichen Verdächtigen, mit denen jeder Oberstufen-Schüler gequält wird.
...auf deinem Nachttisch liegt.
Engelszungen von Dimitré Dinev. Ich habe erst damit angefangen und das Buch wird auch übers Wochenende auf meinem Nachttisch liegenbleiben, da ich
Mensch, Paul! dazwischengeschoben habe und heute im
Literaturschock-Forum eine Leserunde zum zweiten Teil der Panem-Trilogie beginnt. Und ich muss ja wissen, wie es weitergeht.
...du unbedingt als nächstes lesen möchtest.
Das ist immer schwer zu sagen. Ich möchte viele Bücher ganz bald lesen, aber da ich ja aktuell schon 4 Bücher parallel lese, weiß ich gar nicht genau, wann ich das nächste Buch anfangen werde. Vielleicht mag mir ja jemand was aus meinem
SuB aussuchen?
So, das ist jetzt ganz schön lang geworden, ich hoffe meine Antworten waren interessant für euch!